Tag 01 :
Nach der Ankunft am Flughafen Ashgabat in
Turkmenistan Transfer zum Hotel. Übernachtung in Ashgabat.
Tag 02 :
Besichtigungen in Ashgabat.
NISA: Die Residenz der alten Parthianer Könige zwischen dem 03. Jahrhundert
vor und nach Christus liegt etwas außerhalb der Stadt. In ihrer Blütezeit
war Nisa die Hauptstadt eines Reiches, das sich im Westen bis in den Iraq
und Syrien ausstreckte. Als die Parthianer die Region Transoxiana von
den Seleukiden eroberte, waren sie auch Herrscher über Persien. Das alte
Nisa war eine große Zitadelle mit Königlichen Plästen, Tempeln und Grabstätten.
Obwohl von der damaligen Größe nicht mehr sehr viel erhalten ist, beeindruckt
der Ort durch seine Ausmaße und den Ausblick über die weite Steppe, eingerahmt
von grünen Bergketten. Anschließend Gelegenheit zum Besuch des Nationalhistorischen
Museums. Mittagessen.
TEPPICH-MUSEUM: Das Museum stellt die große Vielfalt der Teppich-Kunst
im Land dar, und noch heute stammen viele Teppiche, die bei Händlern in
Buchara, Samarkand und Tasshkent an Touristen verkauft werden, von den
Knüpfern aus Turkmenistan. Hier bekommt man einen guten Überblick und
kann sich später auf einer der Basare nach einem reizvollen Stück umsehen.
Weitere Besichtigungen führen zum Unabhängigkeits-Tor, zum Präsidenten-Platz
und Unabhängigkeits-Denkmal. Besuch der Neuen Großen Moschee von Kipchak.
Übernachtung in Ashgabat.
Tag 03 :
Frühmorgens Frühstück im Hotel. Transfer
zum Flughafen. Flug nach Mary. Mary ist die zweitgrößte Stadt in Turkmenistan
und liegt etwa 350 km westlich von Ashgabat. Es war die Hauptstadt von
Mary Velayat bekannt als die Provinz Margiana in antiker Zeit. Mary war
einmal die "Perle des Ostens" und die zweitwichtigste Stadt
des Islam nach Baghdad zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert, bevor die
Mongolen die Region überrannten. Mary wechselte 1937 seinen Namen zu MERV.
Die Stadt hat heute etwa 200.000 Einwohner. In einer 2.000 Hektar großen
Wüstenebene lagen fünf unterschiedliche, befestigte Städte aus 3
Jahrtausenden. Besichtigungen: ERK-KALA - eine archamedische Stadt aus
dem 6. Jahrhundert, GYAUR KALA FESTUNG aus dem 3. Jahrhundert, das 38
Meter hohe MAUSOLEUM VON SULTAN SANJAR - das besterhaltene Mauerwerk aus
seldschukischer Zeit (12. Jahrhundert), MOHAMMED IBN ZEID MAUSOLEUM (12.
Jahrhundert), Große und Kleine GYZ-KALA - zwei befestigte Paläste aus
dem 7. Jahrhundert, YUSUF HAMADANI MOSCHEE - über einem alten Derwisch-Grabmal
aus dem 12. Jahrhundert errichtet. Mittagessen.
Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Ashgabat. Übernachtung in Ashgabat.
Tag 04 :
Morgens Flug nach Dashoguz (650 km nördlich
von Ashgabat über die Karakum-Wüste hinweg). Transfer vom Flughafen nach
Kunye Urgench (150 km nordwestlich von Dahoguz). Besichtigungen in Kunye
Urgench: Dash KALA KARAWANSEREI (14. Jahrhundert), SULTAN SEKESH MAUSOLEUM
(12. Jahrhundert), IL-ARSLAN MAUSOLEUM (12. Jahrhundert) - Kunye Urgench's
ältestes erhaltenes Monument; das mit 67 Metern höchste Minarett Zentral-Asiens
von KUTLUG TIMUR; TURABEL KHANUM MAUSOLEUM (14. Jahrhundert). Mittagessen
an der Strecke.
Weiterreise zur Grenze zu Usbekistan. Von dort Fahrt nach Chiwa. Übernachtung
in Chiwa.
Tag 05 :
Morgens Besichtigung der Altstadt von Chiwa.
Der Stadtrundgang beginnt am besten am westlichen Tor, dem Ota Darvoza.
Sofort fällt das Kalta Minor (kurzes Minarett) ins Auge. Es sollte das
höchste Minarett der Stadt werden, denn sein Auftraggeber wollte sich
damit ein Denkmal setzen, aber leider wurde es wegen statischer Probleme
nicht weiter gebaut. Der Durchmesser beträgt 14 Meter, und es ist lediglich
26 Meter hoch. Gerüchteweise hat der Baumeister es nicht höher bauen wollen,
weil er dem Emir von Buchara ein höheres Minarett als das von Chiwa versprochen
hatte. Rechts dahinter befindet sich die:
MEDRESE MUHAMMED AMIN CHAN: Die Medrese wurde 1852-1855 erbaut. Sie misst
78 mal 60 Meter und ist damit die größte und am reichsten ausgestattete
Hochschule für das Studium der Koran- und Islamwissenschaften in Chiwa.
Hier studierten im letzten Jahrhundert bis zu 250 Studenten gleichzeitig.
Außen- und Innenfassaden wurden, wie es seit dem 17. Jahrhundert in Mode
gekommen war, durch doppelgängige Loggiengänge gestaltet. Das restaurierte,
imposante Portal führt in einen idyllischen Innenhof. Hier befand sich
die Bibliothek und der hohe geistliche Gerichtshof. Der Namensgeber galt
als einer der profiliertesten und grausamsten Herrscher Chiwas.
Biegt man am Kalta Minor ab, kommt man zur:
KOXNA ARK: Die Zitadelle liegt an der westlichen Mauer von Ichalan Kala,
deren Gebäude aus den 17.-19. Jahrhunderten stammen. Koxna Ark, was soviel
heißt wie alte Festung, diente als offizielle Residenz der Chiwaer Chane.
Sie beherbergte eine Kanzlei, das Arsenal, den Münzhof, eine Moschee und
den Empfangssaal. "Alt" wurde sie deswegen genannt, weil sie
an der Stelle errichtet wurde, wo schon einmal eine Zitadelle gestanden
hatte. Begonnen wurde Koxna Ark in den Jahren 1804-1806 durch Allakuli
Chan. 1825 wurde der Bau fortgesetzt und Anfang des 20. Jahrhunderts vollendet.
Der hohen Mauer aus getrockneten Ziegeln sieht man nicht an, dass sie
einen Palast verbirgt. Die Eingangstore zur Festung sind von Türmen verstärkt,
was den wehrhaften Charakter noch betont. Unweit der Tore befindet sich
ein kleiner Hof mit Winter- und Sommermoschee und dem Münzhof, der bereits
Anfang des 15. Jahrhunderts hier seinen Platz hatte. Die Chiwaer Chane
prägten goldene, silberne und kupferne Münzen und wuschen Geld: Das Stoffgeld
aus Seide musste nämlich gereinigt werden. Zentrum des offiziellen Lebens
war der kleine Empfangsplatz.
KURINYSCH-CHAN: Die Entstehungszeit fällt in die Jahre 1804-1806. Es ist
ein abgetrennter, gemütlicher Hof, dessen eine Seite von einem Ayvon umgeben
ist, hinter dem sich ein niedriger Thronsaal befindet. Hier gaben die
Chane häufig ihre Empfänge, dabei saßen sie neben einer Jurte, die auf
einer runden Erhebung aus Ziegeln aufgebaut war. Um zum Kurinysch-Chan
zu gelangen, mussten die Abgesandten, so berichtet ein russischer Diplomat
aus dem letzten Jahrhundert, durch drei nicht allzu große Höfe gehen,
die heute nicht mehr erhalten sind. Im ersten wartete man gemeinsam auf
die Audienz, im zweiten standen die Wachen, im dritten hatte sich der
Rat des Chans versammelt, im vierten saß schließlich der Chan selbst.
In den kleinen Zimmern, die sich in unmittelbarer Nähe des Hofes befanden,
waren der Staatsschatz und die Dokumentenkammer untergebracht. Nur durch
Kurinysch-Chan war es möglich, in die Gemächer des Harem zu gelangen,
die immerhin die Hälfte des gesamten Territoriums von Koxna Ark einnahmen.
Auf der anderen Seite des Platzes liegt die:
MEDRESE MUHAMMAD RAXIM CHAN: Sie wurde 1871 errichtet. Jeder Herrscher
ließ gegenüber seines Palastes eine Medrese erbauen, um sowohl seine Religiösität
unter Beweis zu stellen als auch sich selbst ein Baudenkmal zu setzen.
Mittagessen in Chiwa.
Nachmittags Fortsetzung der Besichtigungen.
PAHLAVON-MAXMUD-MAUSOLEUM: Das heiligste und schönste Mausoleum Chiwas.
Hierher kommen noch heute Hochzeitspaare und Pilger, um zu beten - außerdem
gibt es im Innenhof einen heiligen Brunnen, dessen Wasser verjüngende
Wirkung haben soll. Pahlavon Maxmud (1247-1325) war, wie sein Nachname
sagt, Kürschner. Außerdem war er ein berühmter Dichter, Ringer und ein
Krieger, der keine Niederlage kannte. Das Volk nannte ihn "Pahlavon-Ata"
- Heldenvater, er galt als der "Pir", als der geistige Führer
und Lehrmeister, Chiwas. Über seinem Grab wurde zuerst ein Kuppelmausoleum
errichtet, das allerdings einstürzte. 1913 entstand ein neuer Gebäudekomplex,
der das Grabmal einschließt. Geht man durch den Hof geradeaus, kommt man
direkt in das Mausoleum. Weiter geht die Tour zur:
JUMA-MOSCHEE: Erbaut 1788/89 weist nur ein hohes Minarett, auf das sich
ein schmaler Gürtel blauer Glasur gelegt hat, darauf hin, dass sich hier
eine Moschee befindet. Die Moschee selbst ist von außen unscheinbar und
als solche nicht zu erkennen. Auffällig sind an dem ebenerdigen Gebäude
nur die geschnitzten Türen mit ihren Bronzeverzierungen. Der leicht trapezförmige
Innenraum besteht aus einer Säulenhalle, weswegen die Moschee auch als
"Cordoba Mittelasiens" bezeichnet wird. Ursprünglich waren es
212 Säulen (heute sind viele in Museen), die die Decke hielten.
TOSHXAULI PALAST: Der zweite Palast in der Innenstadt nennt sich Toshxauli
(Steinernes Haus). Er bestand einst aus drei Höfen, einem Harem, einem
Gerichtshof, einem Festsaal und sechs Ayvonen. Alles ist mit glasierten
Kacheln und typisch choresmischen Ornamenten reich verziert. Heutzutage
ist noch der Harem zu besichtigen. Im vom Eingang gesehen linken Teil
befinden sich nebeneinander fünf hohe Ayvone, die durch gleichartige Wohnräume
geteilt wurden. In ihnen lebte der Chan mit seinen vier Frauen. Hier soll
der letzte Chan auch seinen Goldschatz aufbewahrt haben, der angeblich
noch immer von einer Kobra bewacht wird.
KUTLUQ MURAD INAQ MEDRESE: Die 1804-1812 gebaute Medrese ist die erste
zweistöckige Medrese in Chiwa, die nach bucharischem Vorbild gebaut wurde.
Ihr Erbauer wurde in ihrem Inneren beigesetzt. Kutluq Murad Inaq war allerdings
außerhalb der Mauern von Ichalan Kala gestorben, und es existierte ein
Verbot, Verstorbene durch die Stadttore zu tragen. Die Geistlichkeit fand
einen Ausweg: vor der Moschee wurde eine Festungsmauer durchbrochen, und
so gehörte die Medrese zum Gebiet der äußeren Stadt. Der verstorbene Herrscher
wurde durch diesen Durchbruch bestattet.
ALLAKULI-CHAN-MEDRESE: Diese gegenüber gelegene Medrese wurde 1834 errichtet.
In jener Zeit entstand auch der Allakuli-Chan-Tim (Handelskuppel), denn
bedingt durch die Ausweitung des Handels mit Buchara, Russland und Persien
brauchte man mehr Handelsraum. Die Hauptbasare, auf denen mit Getreide,
Seife und Wachs gehandelt wurde, legte man direkt an die Stadttore. Damit
die Händler auch Unterkunft fanden, baute Allakuli Chan zusätzlich eine
riesige Karawanserei, für die die Mauer von Ichan Kala eingerissen wurde.
Die Karawanserei war nicht nur Herberge für Kaufleute, sondern auch Ort
des Markthandels. Der Tim ergänzte die Karawanserei und bildete den Durchgang
zwischen innerer und äußerer Stadt.
Abendessen und Übernachtung in Chiwa.
Tag 06 :
Fahrt südöstlich durch die Kyzylkum-Wüste
in das 450 km entfernt Buchara. Mittagessen an der Strecke. Spätnachmittags
Ankunft in Buchara.
Abendessen und Übernachtung in Buchara.
Tag 07 :
Besichtigungen in Buchara.
SAMANIDEN-MAUSOLEUM: Westlich des Registans, etwas außerhalb der Altstadt,
liegt das Mausoleum der Samanidendynastie. Es stammt aus den ersten Jahren
des 10. Jahrhunderts und ist wegen der Klarheit seiner Formen und seiner
enizigartigen Dekoration ein Meisterwerk der frühen islamischen Architektur.
Das Gebäude wurde von Erdschichten freigelegt, die sich im Laufe der Jahrhunderte
über ihm gebildet hatten, und ist jetzt von allen Seiten zu betrachten.
Sieht man es zusätzlich zu unterschiedlichen Tageszeiten, so geben verschiedene
Perspektiven - verschiedener Lichteinfall - unterschiedliche Stimmungen
wieder. Das Mausoleum entstand in der Regierungszeit von Ismali Samani
(892-907), der in seiner Hauptstadt eine Begräbnisstätte für seine Familie
errichten wollte.
CHASHMA-AYUB MAUSOLEUM: Es liegt unweit des Samaniden-Mausoleums, ein
gedrungenes Bauwerk mit hohem Kegeldach und mehreren Kuppeln, vermutlich
aus dem 12. Jahrhundert. Der rechteckige Bau besteht aus vier Räumen,
die sich von Westen nach Osten aneinander reihen und aus verschiedenen
Epochen stammen. Der mit dem Kegeldach überdeckte Raum, in dem heute noch
ein Quellbrunnen zu sehen ist, wird als ältestes Bauteil angesehen.
REGISTAN: Folgt man der Hauptstraße der Festungsmauer entlang, gelangt
man zum Registan. Früher war der Platz von Palästen, Moscheen und Medresen
umgeben - jetzt wirkt er ein wenig leer. Rechts neben dem Haupttor der
Festung stand die Hauptmoschee Pojanda, auf deren Portalwand Geschütze
postiert waren, die im Falle der Belagerung der Zitadelle auf die Flanke
des Angreifers zielten. Links vom Tor befand sich der befestigte Sitz
des Hauptbefehlshabers, seine Werkstatt für Waffenreparaturen und das
Arsenal. An Markttagen herrschte auf dem Registan reges Treiben: Obst,
Gemüse, orientalische Süßwaren und Tee wurde verkauft. Auf diesem Platz
wurden auch die Erlasse und Befehle der "Sonne Bucharas", seiner
Majestät des Emirs, verlesen. An Festtagen zeigten hier Gaukler, Musiker,
Ringkämpfer, Seiltänzer und Spaßmacher ihr Können. Auch die berühmten
Dichterwettkämpfe fanden hier statt. Selten gab es einen Tag ohne Hinrichtung
oder Auspeitschungen. Den Registan im Sattel sitzend zu überqueren war
verboten. Der Reiter war verpflichtet abzusteigen, das Pferd zu führen
und sich, das Gesicht dem Ark - der Festung der Stadt - zugewandt, pausenlos
zu verneigen. Verstöße gegen diese Vorschrift wurden hart bestraft.
ARK-FESTUNG: Die Entstehung des Arks datiert vermutlich vom Beginn des
ersten Jahrtausends nach Christus. Die Zitadelle war mehrfach zerstört
worden und wurde im 7. Jahrhundert mit einem ungewöhnlichen Grundriss
wieder aufgebaut. Nachdem die Festungsmauern bereits errichtet waren,
so erzählt die Legende, wurde mit dem Bau des Palastes begonnen. Das fast
vollendete Bauwerk stürzte aber leider ein. Weil die Ursache dafür nicht
geklärt werden konnte, beschloss man, sich auf Übersinnliches zu verlassen,
und errichtete den Palast in der Form des Sternbildes "Großer Bär"
auf sieben steinernen Pfeilern. Die Gesamtfläche der Festung beträgt fast
35.000 Quadratmeter. Der Ark diente als befestigte Residenz der Gebieter
Bucharas. Dort gab es Paläste, Heiligtümer, Kasernen, Kanzleien, einen
Münzhof, Speicher und Vorratshäuser, Werkstätten, Stallungen, ein Arsenal
sowie ein Gefängnis. Es geht zurück zum Registan. Man überquert die vor
ihm liegende Straße zur:
BOLO HAUZ MOSCHEE: Im 18. Jahrhundert als Gemeindemoschee gebaut, diente
sie auch als Hauptmoschee und Freitagsmoschee, da sie vorwiegend dem Hof
des Emirs zur Verfügung stand. Wenn der Emir die Moschee aufsuchte, wurden
über den ganzen Platz Teppiche gelegt, die Menschen legten sich ihm, während
er zum Gebet schritt, zu Füßen. Die prunkvoll gestaltete Moschee bildet
mit dem Wasserbecken (Hauz) und dem niedrigen Minarett eine in sich geschlossene
Baugruppe. Das Gebäude der Moschee entstand etappenweise. Im Jahre 1712
wurde der überkuppelte Hauptsaal errichtet, aber erst im 19. Jahrhundert
wurden an die nördliche und südliche Fassade Medresen angebaut, deren
Zellen auf die Innenhöfe hinausgingen. Ihr heutiges Aussehen erhielt die
Moschee im 20. Jahrhundert. Mittagessen.
MIRI-ARAB-MEDRESE: Sie entstand 1530 bis 1536. Zu jener Zeit gewann die
führende islamische Priesterschaft an Macht. Die weltlichen Machthaber
waren gezwungen, die Scheichs zu respektieren und zu akzeptieren, da ihr
Stammbaum bis zum Propheten Mohammed zurück zu verfolgen war. Im 16. Jahrhundert
hatte der Scheich Abdullah aus dem Jemen, der den Beinamen Miri Arab trug,
in Buchara großen Einfluss. Er ließ die Medrese mit dem Geld, das ihm
der regierende Chan geschenkt hatte, bauen. Der Chan wiederum hatte das
Geld für 3.000 als Sklaven verkaufte, auf Kriegszügen "erbeutete",
Männer und Frauen erhalten. Die Medrese steht auf einer leicht erhöhten
Backsteinplattform, und ist nach dem traditionellen Schema errichet. Um
den quadratischen Innenhof gruppieren sich abgerundete Ecken und zwei
Wohnzellengeschosse. Besonders bemerkenswert ist das hohe Portal. An das
Portal schließen sich zu beiden Seiten zwei Nischen an, in den Ecken kann
man die charakteristischen Ecktürme, die sogenannten Guldasta, sehen.
KALON-MOSCHEE: Sie ist eines der ältesten islamischen Gotteshäuser und
die zweitgrößte Moschee nach Bibi Xanom in Mittelasien und wurde Anfang
des 16. Jahrhunderts im typischen Stil der Timuriden gebaut. Die Moschee
hat einen großen rechteckigen Hof für bis zu 10.000 Betende. Die Galerie
wird von 288 Kuppeln überdeckt, die sich auf 208 Säulen stützen. Sieben
Eingänge führen in die Moschee. An der Westwand im Hauptgebäude befindet
sich eine eindrucksvolle Gebetsnische, ein hohes Portal mit Mosaiken und
Innenkuppel. Außen wird das Ganze von einer weithin sichtbaren Kuppel
auf einem hohen, geschmückten Tambour gekrönt.
MINARETT KALON: Es ist das dritte Gebäude des Ensembles. Das 1127 von
Arslan Chan errichtete Minarett ist das Wahrzeichen der Stadt. Das Minarett
ist 46 Meter hoch. Sein sich nach ober verjüngender Schaft trägt eine
Rotunde mit 16 Kielbögen. Darunter umschlingt ein Murquanatkranz das Gebäude.
Von oben bis unten ist es mit dekorativen Mustern der Ziegelmauerung geschmückt.
Die einzelnen Gürtel sind durch hochkant gestellte Ziegel voneinander
getrennt. Jeder Gürtel hat sein eigenes Ornament, auch hier werden, wie
Jahrhunderte vorher im Samanidenmausoleum, die dekorativen Möglichkeiten
des Backsteins genutzt.
LABI-HAUZ: Den Altstadtrundgang beginnt man
am besten am Labi-Hauz. Um das Wasserbecken (Hauz) gruppiert sich ein
einheitliches architektonisches Ensemble. Direkt am Becken, das im Sommer
auch die Funktion eines Freibades hat, gibt es mehrere Open-Air Teestuben
(Chioxona), in denen man sich erholen und Domino spielen kann. Hier sitzen
die Rentner den ganzen Tag, trinken Tee, spielen Domino oder schlafen
auf den gemütlichen Sitzbänken (tahta). Nachmittags setzen sich dann auch
jüngere Leute zu einer Tasse Tee dazu. Hier kann man den ganzen Tag gemütlich
sitzen, das Leben beobachten und in der Regel vorzüglich essen, beispielsweise
Plov oder Schaschlik, der meistens vor den Augen der Gäste frisch zubereitet
wird. Auch wenn die Musik manchmal laut dröhnt, hier geht alles ruhig
zu. Am Labi-Hauz kann man auch abends sehr romantisch die Atmosphäre genießen
- nicht nur mit Tee. Am Westen, hinter dem Denkmal für Hodscha Nasreddin,
steht:
MEDRESE NADIR DEVON BEGI: Die Medrese stammt aus dem Jahr 1622/23. Das
Gebäude wurde zunächst als Karawanserei geplant und gebaut. Kurz vor Abschluss
der Bauarbeiten ritt jedoch der Chan durch die Stadt und lobte die schöne
Medrese. Da sich Chane nie irren, wurde aus der geplanten Karawanserei
eben eine Medrese. Im Gebäude wurde jedoch die neue Funktion nicht umgesetzt.
Es gibt also keine Ayvone und keinen in Medresen üblichen überkuppelten
Unterrichtsraum (Darshane). Als Unterichtsräume wurden die großen Eckzimmer
genutzt. Erhalten geblieben sind der große und breite Durchgang durchs
Portal und der Ausgang zum Gebäude des Wirtschaftshofes, beides typisch
für Karawansereien.
MAGOKI ATTORI: Eines der interessantesten Bauwerke Bucharas liegt in nördlicher
Richtung hinter dem Geldwechslergewölbe. Die kleine Moschee gab den Historikern
und Archäologen Rätsel auf. Ihr Name verweist jedoch auf ihre Entstehungszeit.
Mago'ki bedeutet Grube, Vertiefung, denn die Moschee stand tiefer als
die heutige Ebene der Straße und des Platzes. Attori erinnert an den Handel
mit Gewürzen und Heilkräutern, der in der Nachbarschaft betrieben wurde.
In der Zeit der Sogden, in der Mitte des ersten Jahrtausends vor Christus,
befanden sich hier ein Markt und ein heidnischer Tempel.
MEDRESE ULUG'BEK: Der Machthaber Ulug'bek ließ über den Eingang seiner
Medrese meißeln: "Das Streben nach Wissen ist die Pflicht eines jeden
Moslems und einer jeden Moslime". Auf dem bronzenen Türklopfer ist
ein zweiter weiser Spruch verewigt: "Möge für den Kreis der in der
Bücherweisheit bewanderten Menschen Menschen die Pforte des göttlichen
Segens jederzeit geöffnet sein". Die Medrese entstand in der Blütezeit
der mittelasiatischen Baukunst (1417-1418). Der Grundriß der achteckigen
Anlage mit Eingangsportal, Ecktürmen und quadratischem Innenhof, Ayvon
und zwei Geschossen Wohnzellen um den Hof, entspricht der typischen Medresenform.
Das Gebäude gilt als Idealtyp der Medrese in Mittelasien.
MEDRESE ABDULAZIZ CHAN: Aus dem Jahre 1652, übertrifft die Medrese Ulug'bek
an Pracht und Größe. Abdulaziz Chan wollte alle seine Vorgänger in dekorativer
Ausstattung und architektonischem Wert übertrumpfen. Der Grundriss erinnert
an die gegenüber liegende Medrese: ein Hof mit vier Ayvonen, Eingangsportal
und offene Nischen in den Hof und in der Fassade. Auf dem Mosaik der Hauptfassade
und in der Ausmalung der Innenräume sind Märchenvögel, Vasen mit Blumensträußen,
Parklandschaften - ungewöhnlich, da im Islam eigentlich nicht figürlich
gemalt wurde - die an die indischen Miniaturen der Mogulzeit erinnern,
zu bewundern. In den Gemeinschafträumen befinden sich dekorative mit Verflechtungen
aus Murqarnatschmuck gestaltete Gewölbe, in den Wölbungen und Nischen
finden sich Stalaktitenmotive, Wandmalerei und die Reliefmalerei "Kundal".
Die bemalten Majolika in den Tymphanons der Bogen und das Mosaik des Hauptportals
unterstreichen die orientalische Pracht zusammen mit den palastähnlichen
Innenräumen.
CHOR MINOR: Die Moschee Chor Minor, die 1807 von einem reichen Turkmenen
namens Kalif Nijazkul errichtet wurde, liegt am Rande der Innenstadt.
Ihre Bauweise weicht vom traditionellen Baustil ab, sie orientiert sich
am indischen Taj Mahal. Ursprünglich befand sich hier ein ganzer Komplex
mit einem Innenhof, einem Wasserbecken, einer Sommermoschee und dem bis
heute erhaltenen viertürmigen Bauwerk. Wegen ihrer vier Minarette setzte
sich der Name Chor (vier) Minor (Minarett) durch. Das für diese Region
ungewöhnliche Bauwerk wurde zu einem Wahrzeichen Bucharas.
Abendessen mit Folklore Vorführung und Übernachtung in Buchara.
Tag 08 :
Fahrt entlang der "Königlichen Route"
auf der Hauptstrecke der Seidenstraße entlang des Zerafshan-Tales, einer
Steppenlandschaft. Besichtigungen an der Strecke in Vabkent mit seinem
39 Meter hohen Minarett aus dem12. Jahrhundert, in der antiken Stadt Gijduvan,
einem bedeutenden Handels- und Handwerkszentrum mit Besuch der Ulug'bek
Medrese von 1433 und im Ort Karmana mit der Rabat-i-Malik Karawanserei
aus dem 11. Jahrhundert. Mittagessen an der Strecke. Spätnachmittags Ankunft
in Samarkand.
Abendessen und Übernachtung in Samarkand.
Tag 09 :
Ganztägige Besichtigungen in Samarkand.
GUR EMIR: Gur Emir, übersetzt heißt es das Grab des Gebieters, wurde Ende
des 14. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts als Grabstätte der Timuriden
errichtet. Auf Timurs Befehl wurde es für seinen geliebten Enkel Muhammed
Sultan, der unerwartet 1403 starb, projektiert. Vorher hatte Muhammed
Sultan in unmittelbarer Nachbarschaft eine Medrese und eine Chanaka, die
Herberge für Derwische, errichtet. Über dem eigentlichen Grabmal erhebt
sich ein Tambour, auf dem eine langgezogene gerippte Kuppel ruht, die
zum Himmel strebt, als "löse sie sich von den irdischen Sorgen und
der Welt der Eitelkeit." Die Kuppel aus farbigen Schmelzziegeln wirkt
von weitem blau.
SHAHI-ZINDA NEKROPOLE: Südlich von Afrosiyob befindet sich die eindrucksvolle
Nekropole Shohizinda. Von Norden nach Süden sind an einem engen, siebzig
Meter langen Korridor sechszehn Gebäude, Mausoleen und Moscheen angeordnet.
Wegen des vielfältigen, intensiven und märchenhaften Dekors könnte man
den Komplex "Majolikafreilichtmuseum" nennen. Das Leitmotiv,
schon auf dem Eingangsportal zu beobachten, sind Blumen und Sterne - das
sogenannte Samarkander Ornament. Die Nekropole entstand neben der hier
vermuteten Grabstätte Qussam ibn Abbos, dem Cousin der Propheten Mohammeds.
Er wird in den Legenden als der "lebendige Herrscher", also
"Shahizinda" bezeichnet.
BIBI XANOM MOSCHEE: In unmittelbarer Nähe des Basars - wegen ihrer Größe
nicht zu übersehen - steht die Bibi Xanom Moschee (auch Bibi Quanim oder
Xanim). Nach seinem erfolgreichen Feldzug nach Indien wollte Timur - wohl
vor allem um seine unbegrenzten technischen und finanziellen Möglichkeiten
zu demonstrieren - die damals großartigste Moschee der östlichen Welt
bauen lassen. Er (zwangs-)verpflichtete die berühmtesten Handwerker und
Baumeister und brachte Elefanten aus Indien als Lastenträger in seine
Hauptstadt. Er wollte eine große Freitagsmoschee bauen, die eine irdische
Nachbildung des Paradieses werden sollte. Die Gläubigen sollten in ihr,
von überweltlicher Schönheit umgeben, sich einzig und allein dem Gebet
hingeben können. Nach dem Besuch der Moschee kann man wunderbar über den
Basar bummeln, Gewürze, schon geknackte Walnüsse, getrocknete Früchte
oder was sonst das Herz begehrte, kaufen. Nur auf seine Taschen sollte
man aufpassen. Mittagessen in Samarkand.
Nachmittags weitere Besichtigungen:
ULUG'BEKs OBSERVATOIUM: Im Nordosten der Stadt befindet sich das astronomische
Observatorium Ulug'beks. 1424 bis 1428 errichtete er hier neben dem Bewässerungsgraben
Obi Rachmat "gesegnetes Wasser" eine Forschungsstätte, deren
Überreste 1908 freigelegt wurden. Anhand von Chroniken aus dem 17. Jahrhundert
gelang es dem russischen Archäologen Vjatkin, die Sternwarte zu finden.
Das Hauptinstrument der Sternwarte war vermutlich ein gemauerter Quadrant
oder Sextant mit einem Radius von 40,4 Metern am Ende einer durch einen
Hügel geführten und durch Mauern abgestützten Mittagslinie. Die Ruine
des riesigen Sextanten ist erhalten geblieben, das eigentliche Gebäude,
ein zweistöckiger Rundbau, der mit farbigen Fliesen reich verziert und
innen mit Sternensujets bemalt war, ist dagegen völlig zerstört worden.
Mit dem Sextanten, der sich im Gebäude befand, wurde der Sternenatlas
des Ulug'bek ("Shidsh-Guragoni") erstellt.
DER REGISTAN: George Curzon, der den Platz (usbek. Registon) Ende des
letzten Jahrhunderts nur als Ruine kannte, schrieb: " Der Registan
in Samarkand war usprünglich und ist auch jetzt als Ruine der nobelste
öffentliche Platz der Welt. Ich kenne nichts in Europa, das ihm in Einfachheit
und Grandiosität nahe kommt, sogar nichts, das sich mit ihm vergleichen
ließe." Keine europäische Stadt ließe sich finden - so Curzon weiter
- in der ein freier Platz auf drei von seinen vier Seiten von gotischen
Kathedralen umgeben sei. Der Registan von Samarkand (wörtlich übersetzt:
Sandplatz) ist das bekannteste Symbol Usbekistans und gehört zum Weltkulturerbe
der Unesco. Er war im mittelalterlichen Orient der Platz, auf dem die
Herrscher Erlasse verkündeten, wo Gericht gehalten wurde, wo aber auch
ein reges Markttreiben statt fand. Unter Timur wurde der Registan das
Zentrum Samarkands. Unter seinem Engel Ulug'bek erhielt der Platz seine
offizielle Funktion: hier wurden Militärparaden abgehalten, Gesetze verkündet
und Hinrichtungen vollzogen. In Ulug'beks Zeit wurde der Platz umgebaut
- das noch heute beeindruckende Ensemble entstand. 1917 wurde hier die
rote Fahne gehisst, und hier verbrannten die Frauen ihren Gesichtsschleier,
den Parandasha. Leider hat man in den Neunziger Jahren eine Empore errichtet,
so dass der Platz etwas von seiner Schönheit verloren hat. Zum achten
Jahrestag der Unabhängigkeit im Jahre 1999 wurde sie zudem in den usbekischen
Nationalfarben gestrichen - was nicht gerade zur Harmonisierung mit den
anderen Gebäuden beiträgt. Die jüngste Medrese ist die Tillakori, die
"Goldbedeckte" (1641 bis 1660). Ihre Fassade ist länger als
die der beiden anderen Medresen und die Studentenzellen liegen in zwei
zum Platz hin geöffneten Etagen. Eingerahmt von den beiden anderen Medresen
macht sie so den Eindruck, als wollte sie den Besucher einladen. Die dritte
Medrese auf dem Registan ist die ulug'bek Medrese. Während man Timur mit
monumentalen Mausoleen und Moscheen in Verbindung bringt, so assoziiert
man mit Ulug'bek Wissenschaft, vor allem Astronomie und wissenschaftliche
Ausbildung. Die älteste Medrese des Emsembles - errichtet 1417 bis 1420,
ist passend zu den Interessen Ulug'beks, mit Sternenmotiven verziert.
Berühmte Wissenschaftler und Künstler lebten, lehrten und lernten hier,
einer war der Dichter Abdurrachman Jami, ein Klassiker der tadschikisch-persischen
Literatur. Rückfahrt nach Taschkent.
Abendessen und Übernachtung in Taschkent.
Tag 10 :
Morgens Transfer zum Flughafen. Flug von
Taschkent nach Bischkek in Kirgistan.
Ankunft in Bischkek und Transfer zum Hotel. Stadtbesichtigung in Bischkek.
Die grüne Stadt besitzt fünf Kultur- und Erholungsparks, darunter einen
Eichenpark mit Skulpturen kirgisischer Bildhauer, elf Waldparks, zahlreiche
öffentliche Gärten und zwei Boulevards.
Museum für Nationalgeschichte: Dieses Gebäude war einst das Lenin-Museum
und ist in einem für die Sowjetzeit repräsentativen Architekturstil
gehalten. Ein Stockwerk des Museums wurde so belassen, wie es war - ungestört
von kritischen Anmerkungen kann sich der Besucher in eine noch nicht so
weit zurückliegende Zeit versetzen lassen, die auch zur Geschichte des
Landes gehört. Zwei Stockwerke wurden von den alten Exponaten geräumt,
die Ausstellung stellt mit Funden die vorsowjetische und kirgisische Geschichte
und die der Seidenstraße dar. Neben einer Jurte ist eine sehenswerte Sammlung
verschiedenartiger Volkskunst zu bewundern.
Ala-Too Platz: Das Lenin-Denkmal auf dem Ala-Too Platz wurde durch eine
vergrößerte Reproduktion der kirgisischen Variante der Freiheitsstatue
verdrängt. Sie schwebt auf einer hohen Säule und hält den Tündük, den
Rauchabzug der Jurte, der auch auf der Landesfahne prangt, mit einer Hand
empor wie einen Loorbeerkranz.
Osh-Markt: Der Osh-Basar ist der größte Markt in Bischkek. Er liegt drei
Kilometer westlich vom Zentrum an der Ecke Kievskaja und Beisenalieva
und ist täglich geöffnet. Angeboten wird hier alles von Nahrungsmitteln
über Kosmetika und Kleidung bis zu Autoteilen. Koreaner, Chinesen und
Russen bieten hausgemachte Salate und andere Spezialitäten an. Wer ein
kirgisisches Souvenir sucht, findet hier zum Beispiel weiße Filzhüte und
Teppiche.
Übernachtung in Bischkek.
Tag 11 :
Wie schon die vom Stadtzentrum aus zu sehenden
Berge anzeigen, ist der Weg zu den Naturschönheiten Kirgistans nicht weit.
Der Naturpark Ala Archa, 30 Kilometer südlich von Bischkek, ist einer
der höchstgelegenen der Welt: Es beginnt bei 1600 Metern und umfasst die
größte der zahlreichen Schluchten in der Gegend sowie die umliegenden
Berge mit Wasserfällen und Gletschern. Der Ala Archa Naturpark hat seinen
Namen von dem hier wachsenden Wacholderbaum, der bis zu 600 Jahre alt
wird. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zu Wanderungen. Auf dem Gletscher
hoch in den Bergen kann man sogar im Sommer Ski laufen. Nach der Wanderung
und einem Picknick im Grünen am Nachmittag Fahrt nach Osten Richtung Issyk
Kul See.
An der Strecke Stop und Besichtigung in Burana.
Burana liegt zwölf Kilometer südlich von Tokmak. Hier gründeten die Karakhaniden,
die diese Gegend vom 10. bis 12. Jahrhundert beherrschten, eine ihrer
Hauptstädte. Obwohl die Mongolen, die hier unter Dschingis Khan einfielen,
die Stadt nicht zerstörten, wurde sie im 13. und 14. Jahrhundert aufgegeben
und verfiel. Die ehemalige Siedlung umgibt ein Geviert von Wällen, die
sich auf einer Fläche von 570 mal 600 Metern erstrecken. Ihre Höhe beträgt
drei bis vier Meter, ursprünglich waren die Wälle einmal acht bis zehn
Meter hoch und am Fuß sieben Meter stark. In Steinwürfen voneinander standen
Wehrtürme. Das Hervorstechendste, was von der alten Stadt übrig geblieben
ist, ist der 24 Meter hohe Stumpf eines Minaretts. Der ursprünglich etwa
45 Meter hohe Bau wurde früher als Steinbruch missbraucht - auf alten
Fotos sieht er aus wie eine riesige ausgedrückte Zigarre. Das solide quadratische
Fundament reicht 5,6 Meter in die Tiefe. Inzwischen ist die achteckige
Basis mit ihren Spitzbögen wieder hergestellt worden, so dass der Turm
bestiegen werden kann. Ihn zieren sechs Ornamentbänder aus versetzt gemauerten
Ziegeln. Die dazugehörige Moschee ist spurlos verschwunden. Abends Rückfahrt
nach Bischkek.
Übernachtung in Bischkek.
Tag 12 :
Weiterreise nach Almaty, der Hauptstadt Kasachstan,
etwa 250 km nordöstlich gelegen. Mittagessen als Lunchbox an der Strecke.
Überquerung der kirgisisch-kasachischen Grenze. Am Nachmittag Ankunft
in Almaty. Abendessen und Übernachtung in Almaty.
Tag 13 :
Ausflug in das bekannteste Skigebiet von
Kasachstan nur 15 km südöstlich von Almaty - nach Schymbulak. Sogar der
Staatspräsident wird hier ab und zu gesehen. Hier findet man Hotels und
sieben Schlepp- und Sessellifte, davon einen Kinderlift. Mit den drei
Sesselliften schwebt man fast bis zum Talgar-Pass auf etwa 3.000 Meter
Höhe. Vom Pass kann man bei klarer Sicht den Blick auf den Gipfel des
Talgar genießen, sich an 330 Sonnentagen im Jahr bräunen, von November
bis Mai auf Pisten aller Schwierigkeitsgrade Ski oder Snowboard fahren,
wandern oder klettern. Rückfahrt über Medeo mit Besuch des in 1.690 m
gelegenen Almatinka Canyon nach Atmaty. Mittagessen und Folklore-Veranstaltung
in Almaty.
Anschließend Besichtigungen in Almaty: PANFILOVTSEV PARK: Der Park der
28 Panfilov-Gardesoldaten wurde benannt nach dem Garderegiment von General
Iwan Panfilov, das in der Schlacht an der Wolokolamsker Chaussee bei Moskau
50 deutsche Panzer vernichtete. 28 Gardisten ließen dabei ihr Leben. Der
große Park mit dem alten Baumbestand wird täglich von vielen Menschen
frequentiert.
ZENKOV KATHEDRALE: erbaut 1904 in einer Holz-Konstruktion völlig ohne
Nägel.
ZENTRALES STAATLICHES MUSEUM: Der gewaltige, 1985 errichtete Bau mit seiner
himmelblauen Kuppel ist weithin zu erkennen. Es hat trotz der Verlagerung
vieler Originalexponate in die neue Hauptstadt Astana noch viel zu bieten.
Von wichtigen Ausstellungsstücken hat man Kopien gemacht, damit die Almatiner
sie nicht missen müssen.
MUSEUM FÜR MUSIKINSTRUMENTE: Man erfährt hier in einer persönlichen Führung
des kasachischen Komponisten und Sängers Abylaj Tugel'bajev viel über
die Geschichte und Kultur Kasachstans, bekommt alle Volksinstrumente vorgeführt
und darf zum Schluss 15 Minuten einem Konzert lauschen.
ZENTRALE MOSCHEE: Die Moschee ist neu, groß und mit ihren blauen Kuppeln
weithin zu sehen. Sie wurde erst 1999 fertiggestellt, fasst 3.000 Menschen
und ist, finanziell gesehen, ein Gemeinschaftswerk vieler islamischer
Staaten. Außen recht schlicht mit weißem Marmor verkleidet, ist die Moschee
innen ein gelungenes Beispiel moderner islamischer Baukunst.
Abendessen und Übernachtung in Almaty.
Tag 14 :
Transfer zum Flughafen.