Tag 01 : Ashgabat - Ankunft
Ankunft am Flughafen
Ashgabat kurz vor oder nach Mitternacht. Transfer zum Hotel. Übernachtung
in Ashgabat.
Tag 02 : Ashgabat
Ashgabat - die Stadt in der
Wüste. Die von vielen Erdbeben (1893, 1895, 1929, 1948) heimgesuchte Stadt
gehört heute zu den modernsten in Zentralasien. Seit Anfang der 1990er
Jahre erhielt die Stadt durch zahlreiche Neubauten aus Stahlbeton und
Glas, weitgehend gegen Erdbeben gesichert, ein ganz neues Gesicht. Schattige
Alleen, Parklandschaften mit dichten Blumenrabatten und Springbrunnen
lassen einen vergessen, wie trostlos die Umgebung von Ashgabat ist: Im
Süden die nahezu vegetationslosen Ausläufer des Kopet-Dagh, im Norden
die Wüste Karakum. Besichtigung des Staatlichen Gestüts, wo Achal-Tekkiner
- die älteste Pferderasse der Welt - gezüchtet werden. Es sind hervorragende
Zuchtpferde von unverwechselbarer Schönheit und Schnelligkeit sowie Treue
und Genügsamkeit. Ein geschütztes Naturerbe Turkmenistans. Besuch des
Neutralitäts-Bogens, des Präsidenten-Platzes, des Lebensmittelmarktes
Gulistan, des Lenindenkmals, der Ertogrul Ghazy Moschee und des Unabhängigkeitsdenkmals.
Übernachtung in Ashgabat.
Tag 03 : Ashgabat - Nisa
Besichtigungen in Ashgabat. Am Stadtrand von Ashgabat gibt es
eine Sehenswürdigkeit, die man nicht versäumen sollte: Tolkutscha-Basar
- Ein Erlebnis der besonderen Art, ein riesiger, wahrhaft typisch orientalischer
Markt, 8 Kilometer nördlich der Stadt, wo man den Angehörigen der großen
Turkmenenstämme und -sippen (Tekke, Yomud, Ersari, Saryk, Tschaudor) begegnet,
die als Käufer oder Verkäufer um günstige Preise feilschen. Angeboten
wird hier (fast) alles. Überwiegend sind es neben wertvollem Silberschmuck
die alten kostbaren Teppiche, die das besondere Augenmerk ausländischer
Besucher auf sich ziehen. Besuch der Turkmenbasyng Moschee, der größten
Moschee Zentralasiens. Ausflug nach Nisa. Die alte Stadt Nisa, etwa 12
Kilometer westlich von Ashgabat, war einst eine königliche Residenz, bis
sie Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. verlassen wurde. Auch wenn es nur
Ruinen sind, die einen Besucher von Nisa im Schatten des Kopet-Dagh-Gebirges
erwarten, so ist eine Besichtigung doch in jedem Fall zu empfehlen. Besonders
angenehm ist es, die einst so mächtige Königsburg, deren Silhouette nahezu
50 Meter hoch aufragt, am Spätnachmittag aufzusuchen, um im Licht der
untergehenden Sonne durch die ehemaligen Hallen und Räume der parthischen
Festung zu wandern. Einige der hier gemachten Funde - z. B. 17 Rhyta,
Skulpturen - werden im historischen Museum von Ashgabat ausgestellt, wo
sie ergänzend einen besonders guen Einblick in das Leben einer königlichen
Residenz vor rund 2.000 Jahren vermitteln.
Übernachtung in Ashgabat.
Tag 04 : Ashgabat - Mary - Merv
Morgens Fahrt nach Mary (380 km, etwa 4-5 Std.). An der Strecke
Stop und Besichtigung der Ruinen der Seyitjemal Et Din Moschee. Besichtigungen
des alten Merv, 30 Kilometer östlich von Mary (123.000 Einwohner), einer
modernen Stadt am Fluß Murgab in einer Oase der Karakum, an der Bahnlinie
Ashgabat-Bukhara. 363 Bahnkilometer südwestlich von Bukhara liegt eine
der ältesten und bekanntesten Städte Zentralasiens - Merw, einst neben
Baktra ein wichtiger Warenumschlagplatz an der Großen Seidenstraße. Die
Ruinen von Merw wurden hauptsächlich um die Mitte des 20. Jahrhunderts
ausgegraben und bilden ohne Zweifel wichtige Zeugnisse einer Entwicklung,
die für die Kunst des Islam von herausragender Bedeutung war. Während
sich durch Grabungen Siedlungen bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen
lassen, gibt es die ersten schriftlichen Zeugnisse über Merw - unter den
Achämeniden als Margiane bekannt - erst aus dem 4./3. Jahrhundert v. Chr.
In der Zeit vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis in das 3. Jahrhundert n. Chr.
gehörte die von einer Mauer umgebene Stadt zum Partherreich und stand
im 4. Jahrhundert unter der Herrschaft der Sassaniden. 651 eroberten die
Araber die Stadt, die im 7. Jahrhundert wegen Schwierigkeiten in der Wasserversorgung
mehr und mehr nach Westen verlegt wurde.
Im 11./12. Jahrhundert war Merw die Hauptstadt
des Seldschukenreichs und neben Bagdad die größte Stadt des Islam. Die
durch Kanäle bewässerte Stadt erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung
(Baumwolle, Seide), und umfaßte nach dem Zusammenwachsen mit mehreren
Orten der Umgebung , die aus verschiedenen historisch bedeutsamen Epochen
stammten, ein Gebiet von über 120 Quadratkilometern. Als "Perle des
Ostens" war Merw das wichtigste Kulturzentrum westlich des Oxus.
1221 wurde die Stadt von den Mongolen erobert und zerstört. In den Jahren
1510-24 sowie von 1601-1742 stand Merw unter persischer Verwaltung. Die
aufgrund wiederholter Invasionen mehrfach zerstörte und wiederaufgebaute
Stadt verlor Mitte des 18. Jahrhunderts ihre Vormachtstellung und war
als Stadt nicht mehr lebensfähig, da die Provinz Chorasan, zu der Merw
- politisch gesehen - über Jahrhunderte gehört hatte, zwischen Persien
und Afghanistan aufgeteilt wurde. Nach der Zerstörung des Murgab-Staudamms
durch den Emir von Bukhara im Jahr 1795 verlor die Stadt immer weiter
an Bedeutung und wurde schließlich 1884 russisch. Von 1925 bis zum Zerfall
der Sowjetunion gehörte Merw zur Turkmenischen SSR (Sozialistischen Sowjet-Republik).
Besichtigungen in Merw mit dem Museum.
Übernachtung in Mary.
Tag 05 : Mary - Farab (Grenze zu
Usbekistan) - Buchara
Fahrt Richtung Osten durch die Wüste Karakum in etwa 300
km nach Turkmenabat. Über den Amu Darja geht es auf einer betagten
Metallbrücke zur Grenze bei Farab. Je nach Ansturm dauert der Grenzübertritt
etwa 30-60 Minuten. Auf der usbekischen Seite erwartet Ihr Fahrer zu Weiterreise
nach Buchara, der berühmten alten Stadt an der Seidenstraße.
Sie erreichen Buchara am späten Nachmittag. Rest des Tages zur freien
Verfügung. Übernachtung in Buchara.
Tag 06 : Buchara
Besichtigungen in Buchara.
SAMANIDEN-MAUSOLEUM: Westlich des Registan, etwas außerhalb der Altstadt
liegt das Mausoleum der Samanidendynastie. Es stammt aus den ersten Jahren
des 10. Jahrhunderts und ist wegen der Klarheit seiner Formen und seiner
einzigartigen Dekoration ein Meisterwerk der frühen islamischen Architektur.
Das Gebäude wurde von Erdschichten freigelegt, die sich im Laufe der Jahrhunderte
über ihm gebildet hatten, und ist jetzt von allen Seiten zu betrachten.
Sieht man es zusätzlich zu unterschiedlichen Tageszeiten, so geben verschiedene
Perspektiven - verschiedener Lichteinfall - unterschiedliche Stimmungen
wieder. Das Mausoleum entstand in der Regierungszeit von Ismali Samani
(892-907), der in seiner Hauptstadt eine Begräbnisstätte für seine Familie
errichten wollte.
CHASHMA-AYUB MAUSOLEUM: Es liegt unweit des Samaniden-Mausoleums, ein
gedrungenes Bauwerk mit hohem Kegeldach und mehreren Kuppeln, das vermutlich
aus dem 12. Jahrhundert stammt. Der rechteckige Bau besteht aus vier Räumen,
die sich von Westen nach Osten aneinanderreihen und aus verschiedenen
Epochen datieren. Der mit dem Kegeldach überdeckte Raum, in dem heute
noch ein Quellbrunnen zu sehen ist, wird als ältestes Bauteil angesehen.
REGISTAN: Folgt man der Hauptstraße der Festungsmauer entlang, gelangt
man zum Registan. Früher war der Platz von Palästen, Moscheen und Medresen
umgeben - jetzt wirkt er ein wenig leer. Rechts neben dem Haupttor der
Festung stand die Hauptmoschee Pojanda, auf deren Portalwand Geschütze
postiert waren, die im Falle der Belagerung der Zitadelle auf die Flanke
des Angreifers ziehlten. Links vom Tor befand sich der befestigte Sitz
des Hauptbefehlshabers, seine Werkstatt für Waffenreperaturen und das
Arsenal. An Markttagen herrschte auf dem Registan reges Treiben: Obst,
Gemüse, orientalische Süßwaren und Tee wurden verkauft. Auf diesem Platz
wurden auch die Erlasse und Befehle der "Sonne Bucharas", seiner
Majestät des Emirs verlesen. An Festtagen zeigten hier Gaukler, Musiker,
Ringkämpfer, Seiltänzer und Spaßmacher ihr Können. Auch die berühmten
Dichterwettkämpfe fanden hier statt. Selten gab es einen Tag ohne Hinrichtung
oder Auspeitschungen. Den Registan im Sattel sitzend zu überqueren war
verboten. Der Reiter war verpflichtet abzusteigen, das Pferd zu führen
und sich, das Gesicht dem Ark - der Festung der Stadt - zugewandt, pausenlos
zu verneigen. Verstöße gegen diese Vorschrift wurden hart bestraft.
ARK-FESTUNG: Die Entstehung des Arks datiert
vermutlich vom Beginn des ersten Jahrtausends nach Christus. Die Zitadelle
war mehrfach zerstört worden und wurde im 7. Jahrhundert mit einem ungewöhnlichen
Grundriss wieder aufgebaut. Nachdem die Festungsmauern bereits errichtet
waren, so erzählt die Legende, wurde mit dem Bau des Palastes begonnen.
Das fast vollendete Bauwerk stürzte aber leider ein. Weil die Ursache
dafür nicht geklärt werden konnte, beschloss man, sich auf Übersinnliches
zu verlassen, und errichtete den Palast in der Form des Sternbildes "Großer
Bär" auf sieben steinernen Pfeilern. Die Gesamtfläche der Festung
beträgt fast 35.000 Quadratmeter. Der Ark diente als befestigte Residenz
der Gebieter Bucharas. Dort gab es Paläste, Heiligtümer, Kasernen, Kanzleien,
einen Münzhof, Speicher und Vorratshäuser, Werkstätten, Stallungen, ein
Arsenal sowie ein Gefängnis. Mittagessen.
Es geht zurück zum Registan. Man überquert die vor ihm liegende Straße
zur:
BOLO HAUZ MOSCHEE: Im 18. Jahrhundert als Gemeindemoschee gebaut, diente
sie auch als Hauptmoschee und Freitagsmoschee, da sie vorwiegend dem Hof
des Emirs zur Verfügung stand. Wenn der Emir die Moschee aufsuchte, wurden
über den ganzen Platz Teppiche gelegt, die Menschen legten sich ihm, während
er zum Gebet schritt, zu Füßen. Die prunkvoll gestaltete Moschee bildet
mit dem Wasserbecken (Hauz) und dem niedrigen Minarett eine in sich geschlossene
Baugruppe. Das Gebäude der Moschee entstand etappenweise. Im Jahre 1712
wurde der überkuppelte Hauptsaal errichtet, aber erst im 19. Jahrhundert
wurden an die nördliche und südliche Fassade Medresen angebaut, deren
Zellen auf die Innenhöfe hinausgingen. Im heutiges Aussehen erhielt die
Moschee im 20. Jahrhundert.
Übernachtung in Buchara.
Tag 07 : Buchara
Weitere Besichtigungen in Buchara.
MIRI-ARAB-MEDRESE: Sie entstand 1530 bis 1536. Zu jener Zeit gewann die
führende islamische Priesterschaft an Macht. Die weltlichen Machthaber
waren gezwungen, die Scheichs zu respektieren und zu akzeptieren, da ihr
Stammbaum bis zum Propheten Mohammed zurück zu verfolgen war. Im 16. Jahrhundert
hatte der Scheich Abdullah aus dem Jemen, der den Beinamen Miri Arab trug,
in Buchara großen Einfluss. Er ließ die Medrese mit dem Geld, das ihm
der regierende Chan geschenkt hatte, bauen. Der Chan wiederum hatte das
Geld für 3.000 als Sklaven verkaufte auf Kriegszüge "erbeutete"
Männer und Frauen erhalten. Die Medrese steht auf einer leicht erhöhten
Backsteinplattform, wo der Platz nach Osten leicht abfällt, und ist nach
dem traditionellen Schema errichet. Um den quadratischen Innenhof gruppieren
sich abgerundete Ecken und zwei Wohnzellengeschosse. Besonders bemerkenswert
ist das hohe Portal. An das Portal schließen sich zu beiden Seiten zwei
Nischen an, in den Ecken kann man die charakteristischen Ecktürme, die
sogenannten Guldasta, sehen.
KALON-MOSCHEE: Sie ist eines der ältesten islamischen Gotteshäuser und
die zweitgrößte Moschee nach Bibi Xanom in Mittelasien und wurde Anfang
des 16. Jahrhunderts im typischen Stil der Timuriden gebaut. Die Moschee
hat einen großen rechteckigen Hof für bis zu 10.000 Betende. Die Galerie
wird von 288 Kuppeln überdeckt, die sich auf 208 Säulen stützen. Sieben
Eingänge führen in die Moschee. An der Westwand im Hauptgebäude befindet
sich eine eindrucksvolle Gebetsnische, ein hohes Portal mit Mosaiken und
Innenkuppel. Außen wird das Ganze von einer weithin sichtbaren Kuppel
auf einem hohen, geschmückten Tambour gekrönt.
MINARETT KALON: Es ist das dritte Gebäude
des Ensembles. Das 1127 von Arslan Chan errichtete Minarett ist das Wahrzeichen
der Stadt. Das Minarett ist 46 Meter hoch. Sein sich nach ober verjüngender
Schaft trägt eine Rotunde mit 16 Kielbögen. Darunter umschlingt ein Murquanatkranz
das Gebäude. Von ober bis unten ist es mit dekorativen Mustern der Ziegelmauerung
geschmückt. Die einzelnen Gürtel sind durch hochkant gestellte Ziegel
voneinander getrennt. Jeder Gürtel hat sein eigenes Ornament, auch hier
werden, wie Jahrhunderte vorher im Samanidenmausoleum, die dekorativen
Möglichkeiten des Backsteins genutzt.
LABI-HAUZ: Den Altstadtrundgang beginnt man am besten am Labi-Hauz. Um
das Wasserbecken (Hauz) gruppiert sich ein einheitliches architektonisches
Ensemble. Direkt am Becken, das im Sommer auch die Funktion eines Freibades
hat, gibt es mehrere Open-Air Teestuben (Chioxona), in denen man sich
erholen und Domino spielen kann. Hier sitzen die Rentner den ganzen Tag,
trinken Tee, spielen Domino oder schlafen auf den gemütlichen Sitzbänken
(tahta). Nachmittags setzen sich dann auch jüngere Leute zu einer Tasse
Tee dazu. Hier kann man den ganzen Tag gemütlich sitzen, das Leben beobachten
und in der Regel vorzüglich essen, beispielsweise Plov oder Schaschlik,
das meistens vor den Augen der Gäste frisch zubereitet wird. Auch wenn
die Musik manchmal laut dröhnt, hier geht alles ruhig zu. Am Labi-Hauz
kann man auch abends sehr romantisch die Atmosphäre genießen - nicht nur
mit Tee. Am Westen, hinter dem Denkmal für Hodscha Nasreddin, steht:
MEDRESE NADIR DEVON BEGI: Die Medrese stammt aus dem Jahr 1622/23. Das
Gebäude wurde zunächst als Karawanserei geplant und ausgeführt. Kurz vor
Abschluss der Bauarbeiten ritt jedoch der Chan durch die Stadt und lobte
die schöne Medrese. Da sich Chane nie irren, wurde aus der geplanten Karawanserei
eben eine Medrese. Das Gebäude wurde jedoch für die neue Funktion
nicht umgebaut. Im Gebäude gibt es also keine Ayvone und keinen Medresen
üblichen überkuppelten Unterrichtsraum (Darshane). Als Unterrichtsräume
wurden die großen Eckzimmer genutzt. Erhalten geblieben sind der große
und breite Durchgang durchs Portal und der Ausgang zum Gebäude des Wirtschaftshofes,
beides typisch für Karawansereien.
MAGOKI ATTORI: Eines der interessantesten
Bauwerke Bucharas liegt in nördlicher Richtung hinter dem Geldwechslergewölbe.
Die kleine Moschee gab den Historikern und Archäologen Rätsel auf. Ihr
Name verweist jedoch auf ihre Entstehungszeit. Mago'ki bedeutet Grube,
Vertiefung, denn die Moschee stand tiefer als die heutige Ebene der Straße
und des Platzes. Attori erinnert an den Handel mit Gewürzen und Heilkräutern,
der in der Nachbarschaft betrieben wurde. In der Zeit der Sogden, in der
Mitte des ersten Jahrtausends vor Christus, befanden sich hier ein Markt
und ein heidnischer Tempel.
MEDRESE ULUG'BEK: Der Machthaber Ulug'bek ließ über den Eingang seiner
Medrese meißeln: "Das Streben nach Wissen ist die Pflicht eines jeden
Moslems und einer jeden Moslime". Auf dem bronzenen Türklopfer ist
ein zweiter weiser Spruch verewigt: "Möge für den Kreis der in der
Bücherweisheit bewanderten Menschen die Pforte des göttlichen Segens jederzeit
geöffnet sein". Die Medrese entstand in der Blütezeit der mittelasiatischen
Baukunst (1417-1418). Der Grundriss der achteckigen Anlage mit Eingangsportal,
Ecktürmen und quadratischem Innenhof, Ayvon und zwei Geschossen Wohnzellen
um den Hof, entspricht der typischen Medresenform. Das Gebäude gilt als
Idealtyp der Medrese in Mittelasien.
MEDRESE ABDULAZIZ CHAN: Aus dem Jahre 1652, übertrifft die Medrese Ulug'bek
an Pracht und Größe. Abdulaziz Chan wollte alle seine Vorgänger in dekorativer
Ausstattung und architektonischem Wert übertrumpfen. Der Grundriss erinnert
an die gegenüberliegende Medrese: ein Hof mit vier Ayvonen, Eingangsportal
und offene Nischen in den Hof und in der Fassade. Auf dem Mosaik der Hauptfassade
und in der Ausmalung der Innenräume sind Märchenvögel, Vasen mit Blumensträußen,
Parklandschaften - ungewöhnlich, da im Islam eigentlich nicht figürlich
gemalt wurde - die an die indischen Miniaturen der Mogulzeit erinnern,
zu bewundern. In den Gemeinschafträumen befinden sich dekorative mit Verflechtungen
aus Murqarnatschmuck gestaltete Gewölbe, in den Wölbungen und Nischen
finden sich Stalaktitenmotive, Wandmalerei und die Reliefmalerei "Kundal".
Die bemalten Majolika in den Tymphanons der Bogen und des Mosaik des Hauptportals
unterstreichen die orientalischen Pracht zusammen mit den palastähnlichen
Innenräumen.
CHOR MINOR: Die Moschee Chor Minor, die 1807 von einem reichen Turkmenen
namens Kalif Nijazkul errichtet wurde, liegt am Rande der Innenstadt.
Ihre Bauweise weicht vom traditionellen Baustil ab, sie orientiert sich
am indischen Taj Mahal. Ursprünglich befand sich hier ein ganzer Komplex
mit einem Innenhof, einem Wasserbecken, einer Sommermoschee und dem bis
heute erhaltenen viertürmigen Bauwerk. Wegen ihrer vier Minarette setzte
sich der Name Chor (vier) Minor (Minarett) durch. Das für diese Region
ungewöhnliche Bauwerk wurde zu einem Wahrzeichen Bucharas.
Übernachtung in Buchara.
Tag 08 : Buchara - Mary
Fahrt zurück an die Grenze
nach Turkmenistan. Dort wartet bereits Ihr Reiseleiter mit Wagen und Fahrer
und es geht weiter nach Mary.
Übernachtung in Mary.
Tag 09 : Mary - Margush - Ashgabat
Ausflug nach Margush etwa 60 km nördlich von Mary. Das einstmals
besiedelte Gebiet ist so riesig, daß Forschern, die die Region zu
Beginn des 20. Jahrhunderts erkundeten, sehr bald klar war, daß
es sich hier hier um das antike Land Margiana oder Margush handelte, das
in der Behistun-Inschrift des Achämeniden-Königs Darius (um
500 v. Chr.) Erwähnung findet. Der ursprüngliche Name Margush
wurde später von den Griechen in Margiana abgewandelt. Die Tatsache,
daß handwerkliche Erzeugnisse aus Margiana weit über deren
Grenzen bekannt waren und die Handwerker Margianas Materialien benutzten,
die in ihrer Heimat nicht vorkamen, belegt einen regen Handelsaustausch
mit den benachbarten Ländern. Die Kontakte reichten bis zu Euphrat
und Tigris, ins Indus-Tal und bis zum Persischen Golf. Transfer zum Flughafen
von Mary und Rückflug nach Ashgabat.
Übernachtung in Ashgabat.
Tag 10 : Ashgabat
Tag zur freien Verfügung in Ashgabat oder in eigener Regie Besichtigungen
der beiden wichtigsten Museen in Ashgabat. Besuch des Teppichmuseums im
Stadtzentrum, das den echten Orientteppichen, den weltbekannten Erzeugnissen
der fünf turkmenischen Hauptstämme gewidmet ist. Die Grundfarbe aller
turkmenischen Teppiche ist ein warmes Dunkelrot, von dem sich die für
die einzelnen Stämme charakteristischen Ornamente in bis zu sechs oder
sieben verschiedenen Farben abheben: strenge geometrische Figuren und
verschlungene Arabesken und/oder stilisierte Pflanzenmotive. Hier kann
man in aller Ruhe die Hauptornamente im Innenfeld turkmenischer Teppiche
studieren - die Göls, die "Rose der Saloren" oder das "Bukhara-Muster".
Bald sind es flauschiche dicke, dann wieder glatte, verhältnismäßig dünne
Teppiche, wobei die untere Grenze bei 1.500 Knoten/qdm liegen dürfte.
Auch der seinerzeit größte Teppich der Welt (865 kg, 193,5 qm), der von
turkmenischen Frauen in den 1940er Jahren für das Bolschoi-Theater in
Moskau geknüpft wurde, ist hier zu bewundern. Anschließend eventuell zum
Staatlichen Nationalmuseum im Neubaugebiet Bersengi, das im Oktober 1998
eröffnet wurde. Es ist ein imponierender, großzügig gestalteter Komplex
(30.000 qm), in dem auf mehreren Etagen die Geschichte Turkmenistans besichtigt
werden kann. 200.000 Jahre alte Steinwerkzeuge, Funde aus Altin Tepe,
Amam Kutan, Merw, Nisa, Khone Urgentsch u.a. vermitteln einen hervorragenden
Einblick in das Wachsen und Werden einer von vielen Völkern, Ethnien und
Religionen geprägter Kultur. Besondere Aufmerksamkeit verdienen neben
den verschiedenen Gerätschaften aus Edelmetall und Elfenbein 17 Trinkhörner
(rhyta) aus der ehemaligen Schatzkammer von Nisa (2. Jahrhundert v. Chr.).
Übernachtung in Ashgabat.
Tag 11: Ashgabat - Abreise
Transfer zum Flughafen.