Diese Reise ist seit 2018 neu im Programm. Die ursprüngliche
Strecke von Kathmandu über Zhangmu wurde durch das letzte Erdbeben und
einem dadurch ausgelösten Erdrutsch soweit verschüttet, dass sie nicht
wieder neu aufgebaut werden kann. Eine Verbindung weiter westlich von
Kathmandu, die schon für den Handelsverkehr zwischen China/Tibet und
Nepal offen war, ist nun auch für individuelle Reisen wieder geöffnet.
Das imposante Abfertigungsgebäude bei Shyaphru ist für ein steigendes
Aufkommen gut vorbereitet. Es wird also wieder möglich, auf dem Landweg
von Nepal nach Tibet zu gelangen. Die Straße ist gut ausgebaut, jedoch
wird das Tempo durch die vielen Lastwagen vorgegeben. Die Straße führt
von Kathmandu zunächst westlich, dann nach Norden, über die Grenze nach
Kyirong, weiter nördlich bis zum Peiku Tsho (See), dann westlich bis
man wieder auf den ursprünglichen Friendship Highway gelangt. Von dort
führt die Reise weiter nach Shigatse, Gyantse und schließlich Lhasa.
Wer unterwegs einen Sidetrip zum Kloster Rongbuk und dem Everest Base
Camp einlegen möchte, sollte vorher besser in Kyirong übernachten.
Die Wartezeit in Kathmandu sollte an Werktagen stattfinden, damit Sie
dort Ihr China Visum und Tibet Travel Permit erhalten können. Sie ersparen
sich eine Vorbereitung in Ihrem Heimatland.
Die Fahrt über die zentraltibetische Hochebene bleibt ein eindrucksvolles
Erlebnis, denn die Strecke ist gesäumt von 5, 6 und 7-Tausendern - ein
majestätischer Eindruck.
Die Botschaft Chinas in Kathmandu benötigt für die Ausstellung des
Visums China und des Tibet Permits derzeit (Stand September 2018) drei
komplette Werktage. Wenn die Ankunft in Kathmandu nicht frühmorgens
bis 06.30 Uhr, sondern erst im Laufe des Tages erfolgt, muss eine weitere
Übernachtung in Kathmandu eingeplant werden.
Tag 01 : Kathmandu - Ankunft
Ankunft in Kathmandu. Begrüßung durch unseren örtlichen Reiseleiter
und Transfer zum Hotel. Unterlagen für die Beantragung des China Visums
und Tibet Permits ausfertigen. Übernachtung in Kathmandu.
Tag 02 : Kathmandu
Aufenthalt in Kathmandu. Gelegenheit zu eigenen
Aktivitäten. Wenn Sie es wünschen organisieren wir gern ein Landprogramm
für Sie.Übernachtung in Kathmandu.
Tag 03 : Kathmandu
Aufenthalt in Kathmandu. Gelegenheit zu eigenen
Aktivitäten oder einem orgnisierten Programm. Am Nachmittag erhalten
Sie Ihr China Visum und das Tibet Permit. Übernachtung in Kathmandu.
Tag 04 : Kathmandu - Kyirong
Frühmorgens Fahrt zur Grenze bei Kyirong. Ihr
Wagen mit Fahrer bleibt in Nepal. Grenzübertritt. Abholung durch unsere
Agentur in Tibet und Fahrt nach Norden bis Kyirong. Übernachtung in
Kyirong.
Die Ausreise aus Nepal erfolgt relativ zügig. Die Einreise in China/Tibet
jedoch bedeutet meist Schlange stehen. Unvermittelt wird man immer wieder
von Beamten kontrolliert, die nur sehen wollen, ob die Person und die
Dokumente übereinstimmen. Es kann einige Zeit dauern, aber verlieren
Sie nicht die Geduld, es ist nicht zu ändern. An der Einreisebehörde
erwartet Sie bereits Ihr Reiseleiter aus Nepal und ist bei den Formalitäten
behilflich. Dann setzen Sie Ihre Reise fort bis nach Kyirong. Übernachtung
in Kyirong.
Tag 05 : Kyirong - Everest Base Camp
Weiterreise nach Westen auf der Route, die aus Kathmandu
über Land kommt, aber jetzt gesperrt ist. Die Straße ist gut ausgebaut
und man hat Gelegenheit, hier und da kurz anzuhalten und die schneebedeckten
Berge im Hintergrund oder oder die kleinen Dörfer an der Straße anzusehen.
Exkursion zum Everest Base Camp. Erleben Sie das Everest Base Camp zum
Sonnenuntergang. Übernachtung in einem Guesthouse oder Zelt beim Base
Camp.
Tag 06 : Everest Base Camp - Rongbuk - Shigatse
Erleben Sie den Sonnenaufgang am Everest Base Camp. Dann geht es weiter
zum Kloster Rongbuk. Die Piste führt im Tal des Rongpu Chu nach Chösang
(auch Chodzom). Etwa 6 km südlich von Chösang liegt das Kloster Rongbuk
(4980 m). Seit dem 18. Jahrhundert leben hier Mönche und Nonnen, die
eng mit dem Nyingmapa-Kloster von Mindroling in Zentraltibet verbunden
waren. Am Beginn des 20. Jahrhunderts wurde unter Ngawang Tenzing Norbu
Trulzik Rinpoche (gest. 1940) ein Tempel gegründet. Britische Expeditionsberichte
sprechen von 500 Mönchen und Nonnen, die hier gelebt haben sollen (derzeit.
etwa 10 Mönche und 20 Nonnen). In der Kulturrevolution wurden alle Gebäude
bis auf die Grundmauern zerstört. In der kürzlich renovierten Versammlungshalle
können Sie Statuen von Trulzik Rinpoche und Terdak Linga(Gründer von
Mindroling) sehen. Weiterreise nach Shigatse. Übernachtung in Shigatse.
Tag 07 : Shigatse - Lhasa
Heute reisen Sie weiter nach Lhasa. Nach der Abfahrt
sehen Sie Tashilunpo.
TASHILUNPO, der Segensberg: Es liegt am Südhang des Dromari (Tara-Berg)
am westlichen Ende von Shigatse. Mit rund 600 Mönchen, davon sogar 100
Novizen, Tashilunpo ist heute das Kloster Tibets mit den meisten religiösen
Aktivitäten. Hunderte von Pilgern aus allen Landesteilen und manche
aus Nepal ziehen täglich mit Opfergaben durch die heiligen Räume. Das
Kloster wurde 1447 von Gedundup, dem späteren 1. Dalai Lama, einem Neffen
und Schüler Tsongkapas, gegründet. Gedundup ist auch dort begraben.
Doch trotz dieses bedeutenden Gelbmützenklosters blieb die Provinz Tsang
damals fest in den Händen der nicht reformierten Rotmützen, und die
Äbte mussten mehrmals nach Lhasa fliehen. Erst nachdem der "Grosse Fünfte"
die weltliche Macht in Tibet übernommen hatte, wurde der Einfluss der
Rotmützen gebrochen. Lobsang Chökyi Gyaltsen (1570-1662) erhielt
vom 5. Dalai Lama den Titel Panchen Rinpoche (vierter!). Seine drei
Vorgänger wurden posthum zu Panchen Lamas, einer Inkarnation des Buddha
Amitabha. Das Kloster wurde unter dem 4., 5. und 6. Panchen Lama bedeutend
erweitert. Fahrt nach Lhasa entlang dem Yamdrok See. Ein azurblauer
See auf 4488 m Höhe. Genießen Sie den azurblauen Himmel und die letzten
Reste Schnee auf den umliegenden Bergen ehe Sie Lhasa erreichen. Übernachtung
in Lhasa.
Tag 08 : Lhasa
Besichtigungen in Lhasa.
JOKHANG TEMPEL, das "Haus des Herrn": Der Jokhang ist nicht nur das
religiöse Zentrum von Lhasa, sondern auch der höchstverehrte Tempel
im gesamten tibetischen Kulturbereich und einer der Höhepunkte einer
jeden Tibetreise. Im Tempelführer, den der 05. Dalai Lama herausgegeben
hat, heißt es: "Wenn man dieses Tempelkloster mit all den Kultobjekten
darin einmal sieht, wird die Gefahr einer schlimmen Wiedergeburt beseitigt.
Wenn man es zweimal sieht, erlangt man die Verkörperung als Deva oder
Mensch und kann die Erlösung erreichen. Wenn man es dreimal sieht, tilgt
man die drei schlimmsten Gifte aus der Seele." Die Gründung des Klosters
geht zurück auf das 6. Jahrhundert und unter dem 5. Dalai Lama im 17.
Jahrhundert erhielt der Jokhang sein heutiges Aussehen mit neuer Eingangsfront
und vier vergoldeten Kupferdächern. Nur einige Holzschnitzereien an
den Eingängen zu den Kapellen, auf einigen Pfeilern und an den Enden
einiger Träger stammen noch aus dem 7. Jahrhundert. Anlässlich des Monlam
1927 soll ein mongolischer Lama aus Sera das Rad der Lehre mit den Gazellen
und die beiden vergoldeten Siegesbanner auf dem Dach gespendet haben.
Etwa 70 Mönche betreuen heute das Heiligtum. Ihre Hauptaufgabe besteht
darin, die Massen der Pilger zu beaufsichtigen und die Spenden entgegenzunehmen.
PARKHOR MARKT, wo das alte Tibet lebt: Es sind die großen Patrizieranwesen,
die sich aus massiven Granitsteinen zu dreistöckigen burgenartigen Gebäuden
erheben. Die Adligen und andere Würdenträger, die in den Anwesen residieren,
lassen ihre Handelsgeschäfte durch Agenten mit ihren Verkaufsständen
erledigen, damit sie sich "den wichtigen Dingen des Lebens" widmen können.
Die Handelsbeziehungen zahlreicher Kaufleute aus Lhasa reichen weit
über die Grenzen Tibets hinaus bis China, Indien, Vorderasien und Turkestan.
Die Hauptmasse der auf dem Markt verhandelten chinesischen und japanischen
Waren kommt heute auf dem Seeweg über Singapur und Kalkutta (Kolkata).
Da die Männer viel unterwegs sind, liegt fast der gesamte Kleinhandel
in den Händen der Frauen, die es dann auch meisterhaft verstehen, ihren
Rosenkranz abwechseln als Gebetsschnur oder Rechenmaschine zu benutzen
und dem wirtschaftlichen Leben der tibetischen Hauptstadt eine eigene
Note zu verleihen. Auf der Parkhorstraße kann man so ungefähr alles
kaufen, was das Herz begehrt. Neben japanischen Dutzendwaren gibt es
Wolle, Seiden, Brokat- und Pulostoffe, Teppiche, Pelze, Medizinkräuter,
Moschusstoff, alle Arten Lebensmittel, chinesische Delikatessen, Gold-
und Silberarbeiten, Gebetsmühlen, Rosenkränze, Butterlampen, Schwerter,
Dolche, parfümierte Seifen, Whisky, Creme de Menthe - und selbst deutsches
Exportbier der Schlüsselbrauerei zu Bremen. Die Geschäfte vollziehen
sich stets in einem ruhigen und gemächlichen Tempo. Oft sieht man achtbare
Geschäftsfrauen, die sich die Köpfe gegenseitig in den Schoß legen und
sich stundenlang zu wechselseitiger Jagd und Körperpflege zusammenfinden.
Der heilige Parkhor ist also nicht nur Stätte emsiger handwerklicher
Betätigung, sondern zugleich auch des intimeren Familienlebens der einfachen
Bevölkerungsschichten.
POTALA PALAST, Symbol der Macht: Auch wer
den Potala nur von Bildern kennt, ist überwältigt von diesem mächtigen
Bauwerk, dem Symbol weltlicher und geistlicher Macht. Die Ausgewogenheit
in Farbe, Form und Proportionen, die Monumentalität und die Ausnützung
der natürlichen Gegebenheiten lassen den Betrachter nur staunen. Pilger
errichteten an der Stelle, vor der sie zum ersten Mal nach oft monatelangen
Wanderungen seine goldenen Dächer leuchten sahen, Steinberge und warfen
sich zu Boden. Der französische Missionar Abbé Huc schrieb 1846: "Der
Palast des Tale Lama verdient seinen über alle
Welt verbreiteten Ruhm. Er führt den Namen Buddha La, das heißt Buddha-Berg.
Auf einem gewaltigen, von der Natur gebauten Sockel haben die Verehrer
des Tale Lama einen prachtvollen Palast errichtet, in demselben residiert
die Fleisch gewordene, lebendige Gottheit - Von diesem Heiligtum übersieht
man weit und breit die Gegend und blickt an hohen Festtagen auf die
unzähligen Scharen der Andächtigen, welche aus der Ebene heranziehen
und am Fuße des heiligen Berges sich zu Boden werfen. Von Lah Sa bis
Buddha La führen zwei herrliche Baumgänge. In ihnen sieht man täglich
viele fremde Pilger ihrer buddhistischen Rosenkranz beten, und Lamas
vom Hofe in prächtiger Tracht auf reich angeschirrten Pferden reiten."
1645 begann der 5. Dalai Lama den Bau des heutigen Potala als Manifestation
der neuen Macht der Gelben Kirche. 1653 war der elfstöckige Weiße Palast
(Potrang Karpo) fertig, und der Gottkönig übersiedelte vom Kloster Drepung
dorthin. Als 1682 der "Große Fünfte" starb, hielt der Regent Desi Sangye
Gyatso (1653-1705) den Tod geheim, um den Weiterbau nicht zu gefährden,
denn nur die Verehrung, die die Menschen dem Dalai Lama entgegenbrachten,
ließ sie ihre harte Arbeit widerspruchslos hinnehmen. Einzig der Kammerdiener
und ein Mönch, der ihm ähnlich sah und bei den Zeremonien seine Rolle
spielte, waren informiert. Als der Schwindel 1694 (zwölf Jahre später!)
aufflog, waren der dreizehnstöckige Rote Palast (Potrang Marpo) und
auch die Grabkapelle des "Großen Fünften" fertig. 1959 während des tibetischen
Aufstandes wurde auch der Potala mit Artillerie beschossen, aber nur
wenig beschädigt. In der Zeit der Kulturrevolution stand der Potala
unter dem persönlichen Schutz von Zhou Enlai. Reguläre Truppen schützten
ihn vor den Roten Garden. Im Sommer 1994 wurde eine fünfjährige, von
Beijing finanzierte Restaurierungsphase beendet. Gemälde wurden mit
einer Schicht aus farblosem Lack überzogen, elektrisches Licht wurde
installiert. Schon die Zahlen beeindrucken: Der Potala ist etwa 400
m lang (O-W) und bis zu 117 m hoch; er bedeckt 130.000 Quadratmeter
Fläche, (das entspricht etwa der Wohnfläche von 1.000 durchschnittlichen
Einfamilienhäusern in Westeuropa); 15.000 Säulen tragen die Decken.
Die leicht nach innen geneigten Mauern, die direkt aus dem Felsen zu
wachsen scheinen, sind unten bis zu 5 Meter stark, oben noch zwei Meter.
Baumaterialien sind Steine, Holz und Mörtel. Man goss flüssiges Kupfer
in die Fundamente, um die Erdbebensicherheit zu vergrößern.
SERA, der "Wildrosenhof": Sera ist die jüngste, der "drei Säulen der
Gelben Kirche", es wurde erst 1419 gebaut, im Todesjahr von Tsongkapa.
Gründer war sein Schüler Jamchen Chöje oder Sakye Yeshe (1355-1435).
Dieser gelehrte Mönch besuchte als Vertreter Tsongkapas dreimal den
Ming-Kaiser in China. Daher bestand zwischen Sera und China eine besondere
Beziehung. Sera liegt am Fuß der Berge, fünf Kilometer nördlich von
Lhasa, unterhalb einer Einsiedelei (Sera Utse), in der Tsongkapa einige
Jahre verbraucht hat. Jahrhunderte lang war Sera berühmt für die Gelehrsamkeit
seiner Mönche, aber auch gefürchtet wegen der Rauflust einer Gruppe
von Laienbrüdern (Dob-Dob), die schwere körperliche Arbeiten verrichteten
und eine Art Mönchspolizei bildeten. Von Adligen wurden Sie als Leibwachen
engagiert. Übernachtung in Lhasa.
Tag 09: Lhasa - Abreise
Fahrt zum Flughafen von Lhasa oder zum Bahnhof und
Sie nehmen die Tibet-Bahn bis nach Xining oder bis ganz in den Osten
der Volksrepublik China nach Peking oder Shanghai.