Tag 01 : Lhasa - Ankunft
Ankunft am internationalen Flughafen von Lhasa.
Begrüßung durch unseren örtlichen Partner und Transfer zum Hotel. Zeit
zur Akklimatisierung und zu ersten Ausflügen in die Umgebung. Übernachtung
in Lhasa.
Tag 02 : Lhasa
Besichtigungen in Lhasa.
JOKHANG TEMPEL, das "Haus des Herrn": Der Jokhang ist nicht nur das
religiöse Zentrum von Lhasa, sondern auch der höchstverehrte Tempel
im gesamten tibetischen Kulturbereich und einer der Höhepunkte einer
jeden Tibetreise. Im Tempelführer, den der 05. Dalai Lama herausgegeben
hat, heißt es: "Wenn man dieses Tempelkloster mit all den Kultobjekten
darin einmal sieht, wird die Gefahr einer schlimmen Wiedergeburt beseitigt.
Wenn man es zweimal sieht, erlangt man die Verkörperung als Deva oder
Mensch und kann die Erlösung erreichen. Wenn man es dreimal sieht, tilgt
man die drei schlimmsten Gifte aus der Seele." Die Gründung des Klosters
geht zurück auf das 6. Jahrhundert und unter dem 5. Dalai Lama im 17.
Jahrhundert erhielt der Jokhang sein heutiges Aussehen mit neuer Eingangsfront
und vier vergoldeten Kupferdächern. Nur einige Holzschnitzereien an
den Eingängen zu den Kapellen, auf einigen Pfeilern und an den Enden
einiger Träger stammen noch aus dem 7. Jahrhundert. Anlässlich des Monlam
1927 soll ein mongolischer Lama aus Sera das Rad der Lehre mit den Gazellen
und die beiden vergoldeten Siegesbanner auf dem Dach gespendet haben.
Etwa 70 Mönche betreuen heute das Heiligtum. Ihre Hauptaufgabe besteht
darin, die Massen der Pilger zu beaufsichtigen und die Spenden entgegenzunehmen.
PARKHOR MARKT, wo das alte Tibet lebt: Es sind die großen Patrizieranwesen,
die sich aus massiven Granitsteinen zu dreistöckigen burgenartigen Gebäuden
erheben. Die Adligen und andere Würdenträger, die in den Anwesen residieren,
lassen ihre Handelsgeschäfte durch Agenten mit ihren Verkaufsständen
erledigen, damit sie sich "den wichtigen Dingen des Lebens" widmen können.
Die Handelsbeziehungen zahlreicher Kaufleute aus Lhasa reichen weit
über die Grenzen Tibets hinaus bis China, Indien, Vorderasien und Turkestan.
Die Hauptmasse der auf dem Markt verhandelten chinesischen und japanischen
Waren kommt heute auf dem Seeweg über Singapur und Kalkutta (Kolkata).
Da die Männer viel unterwegs sind, liegt fast der gesamte Kleinhandel
in den Händen der Frauen, die es dann auch meisterhaft verstehen, ihren
Rosenkranz abwechseln als Gebetsschnur oder Rechenmaschine zu benutzen
und dem wirtschaftlichen Leben der tibetischen Hauptstadt eine eigene
Note zu verleihen. Auf der Parkhorstraße kann man so ungefähr alles
kaufen, was das Herz begehrt. Neben japanischen Dutzendwaren gibt es
Wolle, Seiden, Brokat- und Pulostoffe, Teppiche, Pelze, Medizinkräuter,
Moschusstoff, alle Arten Lebensmittel, chinesische Delikatessen, Gold-
und Silberarbeiten, Gebetsmühlen, Rosenkränze, Butterlampen, Schwerter,
Dolche, parfümierte Seifen, Whisky, Creme de Menthe - und selbst deutsches
Exportbier der Schlüsselbrauerei zu Bremen. Die Geschäfte vollziehen
sich stets in einem ruhigen und gemächlichen Tempo. Oft sieht man achtbare
Geschäftsfrauen, die sich die Köpfe gegenseitig in den Schoß legen und
sich stundenlang zu wechselseitiger Jagd und Körperpflege zusammenfinden.
Der heilige Parkhor ist also nicht nur Stätte emsiger handwerklicher
Betätigung, sondern zugleich auch des intimeren Familienlebens der einfachen
Bevölkerungsschichten.
DREPUNG, der "Reishaufen": Neun Kilometer
westlich von Lhasa liegt in einem felsigen Tal nach Norden hin Drepung,
das 1416 von Jamyang Chöje (1379-1449), einem der beiden Lieblingsschüler
Tsongkapas gegründet und von diesem selbst eingeweiht
wurde. Drepung bedeutet "Reishaufen" nach einem Kloster in Südindien,
manche erklären den Namen aber auch mit den vielen weiß gekalkten Gebäuden.
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Anlage unter dem
5. Dalai Lama vergrößert; er regierte von Drepung aus, während der Potala
im Bau was. Viele hohe Lamas studierten hier, darunter z. B. Jamyang
Zhepa, der Gründer von Kloster Labrang im osttibetischen Amdo. Drepung
war das größte und reichste Kloster von Tibet. Vor 1959 wird die Zahl
der Mönche mit ca. 8.000 angegeben, davon 400 Geshes und 50 Inkarnationen.
Bei der Geshe-Prüfung des 14. Dalai Lama zählte man bereits 9.980 Mönche.
Der Abt (Tripa Khenpo) war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten,
und während des Monlam-Festes in Lhasa wurde zwei Mönchen aus Drepung
für 21 Tage die Verwaltung der Stadt übertragen. Drepung nahm dank seiner
riesigen Ländereien viele Steuern ein, 300 kleinere Klöster unterstanden
seiner Oberhoheit. 1959 flohen etwa 3.000 Mönche nach Indien, die übrigen
gingen zurück in ihre Dörfer. Drepung hat während der Kulturrevolution
relativ wenige Zerstörungen erlitten. Seit 1980 ist das Kloster wieder
in Betrieb (etwa 500 Mönche). Haupteinnahmequelle ist neben den Spenden
der immer zahlreicher werdenden Pilger ein Obstgarten. Übernachtung
in Lhasa.
Tag 03 : Lhasa
Besichtigungen in Lhasa.
POTALA PALAST, Symbol der Macht: Auch wer den Potala nur von Bildern
kennt, ist überwältigt von diesem mächtigen Bauwerk, dem Symbol weltlicher
und geistlicher Macht. Die Ausgewogenheit in Farbe, Form und Proportionen,
die Monumentalität und die Ausnützung der natürlichen Gegebenheiten
lassen den Betrachter nur staunen. Pilger errichteten an der Stelle,
vor der sie zum ersten Mal nach oft monatelangen Wanderungen seine goldenen
Dächer leuchten sahen, Steinberge und warfen sich zu Boden. Der französische
Missionar Abbé Huc schrieb 1846: "Der Palast des Tale Lama verdient
seinen über alle Welt verbreiteten Ruhm. Er führt
den Namen Buddha La, das heißt Buddha-Berg. Auf einem gewaltigen, von
der Natur gebauten Sockel haben die Verehrer des Tale Lama einen prachtvollen
Palast errichtet, in demselben residiert die Fleisch gewordene, lebendige
Gottheit - Von diesem Heiligtum übersieht man weit und breit die Gegend
und blickt an hohen Festtagen auf die unzähligen Scharen der Andächtigen,
welche aus der Ebene heranziehen und am Fuße des heiligen Berges sich
zu Boden werfen. Von Lah Sa bis Buddha La führen zwei herrliche Baumgänge.
In ihnen sieht man täglich viele fremde Pilger ihrer buddhistischen
Rosenkranz beten, und Lamas vom Hofe in prächtiger Tracht auf reich
angeschirrten Pferden reiten." 1645 begann der 5. Dalai Lama den Bau
des heutigen Potala als Manifestation der neuen Macht der Gelben Kirche.
1653 war der elfstöckige Weiße Palast (Potrang Karpo) fertig, und der
Gottkönig übersiedelte vom Kloster Drepung dorthin. Als 1682 der "Große
Fünfte" starb, hielt der Regent Desi Sangye Gyatso (1653-1705) den Tod
geheim, um den Weiterbau nicht zu gefährden, denn nur die Verehrung,
die die Menschen dem Dalai Lama entgegenbrachten, ließ sie ihre harte
Arbeit widerspruchslos hinnehmen. Einzig der Kammerdiener und ein Mönch,
der ihm ähnlich sah und bei den Zeremonien seine Rolle spielte, waren
informiert. Als der Schwindel 1694 (zwölf Jahre später!) aufflog, waren
der dreizehnstöckige Rote Palast (Potrang Marpo) und auch die Grabkapelle
des "Großen Fünften" fertig. 1959 während des tibetischen Aufstandes
wurde auch der Potala mit Artillerie beschossen, aber nur wenig beschädigt.
In der Zeit der Kulturrevolution stand der Potala unter dem persönlichen
Schutz von Zhou Enlai. Reguläre Truppen schützten ihn vor den Roten
Garden. Im Sommer 1994 wurde eine fünfjährige, von Beijing finanzierte
Restaurierungsphase beendet. Gemälde wurden mit einer Schicht aus farblosem
Lack überzogen, elektrisches Licht wurde installiert. Schon die Zahlen
beeindrucken: Der Potala ist etwa 400 m lang (O-W) und bis zu 117 m
hoch; er bedeckt 130.000 Quadratmeter Fläche, (das entspricht etwa der
Wohnfläche von 1.000 durchschnittlichen Einfamilienhäusern in Westeuropa);
15.000 Säulen tragen die Decken. Die leicht nach innen geneigten Mauern,
die direkt aus dem Felsen zu wachsen scheinen, sind unten bis zu 5 Meter
stark, oben noch zwei Meter. Baumaterialien sind Steine, Holz und Mörtel.
Man goss flüssiges Kupfer in die Fundamente, um die Erdbebensicherheit
zu vergrößern.
SERA, der "Wildrosenhof": Sera ist die jüngste,
der "drei Säulen der Gelben Kirche", es wurde erst 1419 gebaut, im Todesjahr
von Tsongkapa. Gründer war sein Schüler Jamchen Chöje oder Sakye Yeshe
(1355-1435). Dieser gelehrte Mönch besuchte als Vertreter Tsongkapas
dreimal den Ming-Kaiser in China. Daher bestand zwischen Sera und China
eine besondere Beziehung. Sera liegt am Fuß der Berge, fünf Kilometer
nördlich von Lhasa, unterhalb einer Einsiedelei (Sera Utse), in der
Tsongkapa einige Jahre verbraucht hat. Jahrhunderte lang war Sera berühmt
für die Gelehrsamkeit seiner Mönche, aber auch gefürchtet wegen der
Rauflust einer Gruppe von Laienbrüdern (Dob-Dob), die schwere körperliche
Arbeiten verrichteten und eine Art Mönchspolizei bildeten. Von Adligen
wurden Sie als Leibwachen engagiert. Übernachtung in Lhasa.
Tag 04 : Lhasa - Gyantse - Shigatse
Reise über Land nach Gyantse. An der Strecke traumhafter
Ausblick auf Tibets schönsten See, den türkisblauen Yamdrok Yamtso (Yamdrok
bedeutet Jade, 4.482 m Meereshöhe, 180 qkm) in der Form einer Orchidee
oder eines Skorpions. Eisbedeckte Gipfel bilden die Kulisse: im Westen
der 7190 Meter hohe Nayun Kang, im Süden der 7.554 Meter hohe Kula Kangri,
Bhutans höchster Berg. Hier fand 1904 das letzte Gefecht zwischen den
britischen Truppen von Colonel Younghusband und den Tibetern statt.
Der Yamdrok Yamtso gehört mit dem Lhamo Lhatso, dem Nam Tso und dem
Manasarovar zu den vier heiligen Seen Tibets.
GYANTSE, der "Königliche Gipfel": Gyantse (3.950 m, 20.000 Einwohner,
ca. 260 km von Lhasa), "Königlicher Gipfel", war einst Tibets drittwichtigste
Stadt am Kreuzungspunkt der bedeutendsten Handelsstraßen von Nepal,
Indien und Bhutan nach Lhasa. Ein hoher Felsrücken mit der Burgruine
teilt Gyantse in zwei Bezirke. Im Westen breitet sich der große Klosterkomplex
und ein Teil der Altstadt mit der breiten Marktstraße aus, im Osten
liegt der kleinere Altstadtteil (meist Bauernhäuser). Die neuen Bauten
der Chinesen bilden einen Ring um die tibetische Stadt. Mehr als in
anderen Städten hat sich in Gyantse das alte Tibet mit seinen geweißten
Häusern und den farbigen Fensterverkleidungen erhalten. Die Marktstraße
zum Palkhor-Kloster (Dzongdun Lam) mit den Geschäften ist heute eines
der schönsten Ensembles des Landes. Jahrhundertelang war Gyantse Tibets
Zentrum für Wollwaren und Webarbeiten (1954 arbeiteten 80 Prozent der
Einwohner in diesem Gewerbe) und Ausgangspunkt für den Export von Schaf-
und Yak-Wolle nach Nepal und später, im 20. Jahrhundert, nach der Younghusband-Expedition,
auch nach Indien. Seit der Schließung der Grenzen 1959 hat Gyantse seine
Bedeutung verloren, nur eine Teppichweberei (Gyantse County Rug Factory)
im östlichen Teil der Stadt nahe der Burg erinnert noch an die alte
Tradition.
PALKHOR-KLOSTER: Der Klosterbezirk Palkhor
oder Palkhor Chöde aus dem 14. und 15. Jahrhundert am Ende der Marktstraße
wirkt wie ein Gegengewicht zum Dzong. Palkhor war keine Klosterstadt
in der Art von Tashilunpo oder Drepung. Palkhor war ein ökomenisches
Zentrum. Innerhalb einer starken Mauer gruppierten sich neben dem Tsuklakhang
und dem Kumbum-Chorten 15 kleine Klöster der verschiedenen tibetischen
Sekten (9 Gelugpa, 3 Sakyapa, 3 Shalupa). Einmalig für Tibet ist, dass
in Gyantse auch die nicht reformierten Orden der Rotmützen noch bis
ins 20. Jahrhundert unterhalten werden durften und dass besondere Festlichkeiten
gemeinsam im Tsuklakhang begangen wurden. Allerdings hatten die Gelbmützen
das Übergewicht, und ein von Lhasa berufener Abt bildete die höchste
Autorität. Im 18. Jahrhundert sollen dort 3.000 Mönche gelebt haben,
später waren es um die 800. Weiterreise nach Shigatse. Übernachtung
in Shigatse.
Tag 05 : Shigatse - Rongbuk - Everest Base Camp
Reise Richtung Süden bis zum
Everest Base Camp (5.200 m). Sehen Sie sich im Camp um und erwarten
Sie mehr Menschen als Sie denken würden. Speziell ganze Gruppen aus
Asien allen voran aus Japan beginnen hier ihren Aufstieg zum Mt. Everest
mit einer ganzen Kolonne von Sherpas. Erleben Sie diese eigenartige
Atmosphäre von Erlebnistouristen, die sich beinahe auf den Berg tragen
lassen und dazwischen erfahrene Hochgebirgskletterer, die natürlich
eine ganz andere Route Richtung Gipfel nehmen. Wenn das Wetter es zulässt
sieht man nicht nur den Mt. Everest (tibetisch Mt. Qomolangma), sondern
auch 3 weitere Achttausender mit dem Mt. Lhotse (6.516 m), dem Mt. Qowowuyag
(8.201 m) und dem Mt. Mayalu (8.473 m). Ein atemberaubender Anblick.
Ausflug zum Kloster Rongbuk. Die Piste führt im Tal des Rongpu Chu nach
Chösang (auch Chodzom). Etwa 6 km südlich von Chösang liegt das Kloster
Rongbuk (4980 m). Seit dem 18. Jahrhundert leben hier Mönche und Nonnen,
die eng mit dem Nyingmapa-Kloster von Mindroling in Zentraltibet verbunden
waren. Am Beginn des 20. Jahrhunderts wurde unter Ngawang Tenzing Norbu
Trulzik Rinpoche (gest. 1940) ein Tempel gegründet. Britische Expeditionsberichte
sprechen von 500 Mönchen und Nonnen, die hier gelebt haben sollen (dzt.
etwa 10 Mönche und 20 Nonnen). In der Kulturrevolution wurden alle Gebäude
bis auf die Grundmauern zerstört. In der kürzlich renovierten Versammlungshalle
können Sie Statuen von Trulzik Rinpoche und Terdak Lingpa (Gründer von
Mindroling) sehen. Die Reise führt Sie weiter bis nach Lhatse, das auf
4.040 m Höhe liegt.
Übernachtung nahe dem Everest Base Camp in einem Gästehaus oder
im Zelt.
Tag 06 : Everest Base Camp - Saga
Weiterreise nach Westen Richtung Mount Kailash,
dem Heiligen Berg der Tibeter. Wenn das Wetter es
zulässt sieht man nicht nur den Mt. Everest (tibetisch Mt. Qomolangma),
sondern auch 43 weitere Achttausender mit dem Mt. Lhotse (6.516 m),
dem Mt. Qowowuyag (8.201 m) und dem Mt. Mayalu (8.473 m). Ein atemberaubender
Anblick.
Fahrt nach Saga. Etwa 80 Prozent aller Tibeter leben als Bauern, die
für Landwirtschaft geeignete Fläche beträgt allerdings nur etwa 30 Prozent
der Fläche Tibets. Es handelt sich um Regionen, die in Flußnähe auf
relativ geringer Höhe liegen, im Durchschnitt aber immer noch auf 3.500
Meter. Die höchstgelegenen Anbaufelder für Sommergerste liegen in der
Nähe von Saga auf 4.750 Meter mit einer Vegetationszeit von 120 Tagen.
Die tibetischen Bauern bauen Gerste, Weizen, Buchweizen, Mais, Senf,
Hirse, Sesam und Reis an. Die traditionell angebauten Gemüsearten sind
verschiedene Kohlsorten, Salat, Wurzelgemüse (Rettich, Karotten), Spinat,
Bohnen, Erbsen, Tomaten, Kürbis und seit etwa 200 Jahren auch Kartoffeln.
Übernachtung in Saga.
Tag 07 : Saga - Manasarovar See - Darchen
Die Straße ist inzwischen gut
ausgebaut und die Tour führt durch eine imposante Gebirgslandschaft
zu beiden Seiten der Straße vorbei an Paryang zum Manasarovar See.
Erkundung am Manasarovar See. Der Manasarovar See, für die Tibeter „die
Perle aller Seen“, ist ein Süßwassersee etwa 30 km südlich des Kailash.
Der See liegt auf 4.588 Meter, hat eine Fläche von 412 Quadratkilometern
und ist 81 Meter tief. Auch der Manasarovar See ist eine Pilgerstätte
für Buddhisten und Hindus. Mahatma Ghandis Asche wurde teilweise über
den Manasarovar See verstreut. Ein Pilgerweg führt um den See herum,
die Runde ist etwa 100 Kilometer lang und dauert vier bis fünf Tage.
Das Panorama vom See aus wird geprägt von den Spitzen der Himalaya-Kette.
Vom Manasarovar See fahren Sie
die letzte Strecke bis nach Darchen, dem Ausgangspunkt zum Kailash Trek,
dem Pilgerweg um den Heiligen Berg der Tibeter. Übernachtung
in Darchen.
Tag 08 : Darchen - Kailash Trek
Start Ihrer Kora um den Kailash - heiliger Berg
der Tibeter.
Darchen - Drirapuk Gompa
Am ersten Tag passiert man Darpoche, den Ort an dem jährlich im Mai/Juni
das Saka-Dawa-Fest zu Ehren der Geburt, der Erleuchtung und des Todes
Buddhas abgehalten wird. Das Fest, bei dem eine lange mit Gebetsfahnen
geschmückte Stange aufgestellt und dekoriert wird, eröffnet die Pilgersaison.
Das erste Kloster auf der Kora ist Choku Gompa aus dem 13. Jahrhundert.
Es wurde in den 1980er Jahren restauriert. In einem angeschlossenen
Gästehaus kann man in Gemeinschaftsräumen auch übernachten. Von hier
hat man bei guter Sicht eine spektakuläre Sicht auf die Südflanke des
Kailash. Zwischen Choku Gompa und Drirapuk Gompa liegt Tamdrin Dronkhang,
ein Ort, der einem pferdeköpfigen Gott gewidmet ist. Es gibt steinerne
Fußabdrücke von Buddha zu sehen. Drirapuk Gompa ist das zweite Kloster
auf der Kora, das ebenfalls im 13. Jahrhundert gegründet wurde.
Übernachtung in einem Guesthouse.
Tag 09 : Kailash Trek
Drirapuk Gompa
- Zutrulpuk Gompa
An diesem Tag wird der höchste Punkt der Kora, der Dolma La (5.630 Meter)
überquert. Wer nach dem Abstieg vom Pass im Flussbett des Zhong Chu
am östlichen Ufer läuft, hat die Möglichkeit, den Kailash zu sehen.
Das dritte Kloster, Zutrulpuk Gompa, wurde um eine Höhle herum gebaut,
laut Legende vom Gott Milarepa, der dort meditiert haben soll. Übernachtung
in einem Guesthouse.
Tag 10 : Kailash - Darchen - Manasarovar See
Zutrulpuk
Gompa - Darchen
Die Etappe Zutrulpuk Gompa - Darchen beendet die Runde. Eine Kora wäscht
die Sünden einer ganzen Lebensspanne ab, nach 13 Umrundungen öffnet
sich dem Pilger der Zugang in den inneren Bereich des Kang Ringpoche.
Die innere Kora darf somit erst nach dreizehn erfolgreichen äußeren
Umrundungen begangen werden. Entlang beider Pilgerwege stehen unzählige
Chörten (Stupas), Manisteinhaufen (Manimauern) und Lhatos (Geisterhäuschen).
Die mit Gebetsfähnchen und Seidenschals (Katas) geschmückten Tara-Steinhaufen
(Oovos) auf erhabenen Plätzen und Bergpässen müssen von den Pilgern
dreimal im Uhrzeigersinn umrundet werden. Vier solche erhabenen Plätze
entlang der äußeren Kora sind an solchen Stellen, von denen aus der
Kailash besonders gut zu sehen ist. Die Reise führt wieder
Richtung Osten, um von Westtibet wieder Richtung
Lhasa zu kommen. Die Straße ist gut befahrbar, aber die Strecke zieht
sich in die Länge. Unterwegs hier und da ein kurzer Stopp an einer kleinen
"Raststätte" Am späten Nachmittag erreicht man Saga. Übernachtung in
Saga.
Tag 11 : Saga - Shigatse
Weiterreise nach Shigatse. Besuch des Klosters Shalu.
SHALU - Zentrum der Tranceläufer: Das Kloster Shalu wurde schon im 11.
Jahrhundert während der von Westtibet ausgehenden Renaissance des Buddhismus
von einem Adelsgeschlecht gegründet. Später war Shalu abhängig vom mächtigen
Sakya. 1045 verbrachte Atisha, der große Meister aus Bengalen, drei
Monate in Shalu. 1320 kam Butön (1290-1364), einer der größten tibetischen
Schriftgelehrten. Er war verantwortlich für die künstlerische Ausgestaltung
der vier Kapellen im Obergeschoß. Er sammelte alle tibetischen Übersetzungen
der indischen Kommentare zu Buddhas Lehre, ordnete sie und schrieb sie
mit eigener Hand ab (insgesamt 225 Bände!). Er hinterließ darüber hinaus
noch ein 26-bändiges Nachschlagewerk zum tibetischen Buddhismus und
schrieb selbst zahllose Kommentare. Durch seine Auslegung der Schriften
begründete er aufbauend auf der Kadampa- und Sakyapa-Tradition eine
eigene Schule, die Shalupa, deren Verbreitung jedoch auf dieses Gebiet
beschränkt blieb. Sein Hauptwerk ist seine berühmte "Geschichte des
Buddhismus in Indien und Tibet", das die Mönche heute noch zu Studienzwecken
benutzen. Während der Kulturrevolution haben Rotgardisten alle seine
Handschriften verbrannt. Ende des 13. Jahrhunderts wurde das Kloster
"als Paradies des Avalokitesvara" mit Hilfe der mongolischen Kaiser
in China nach einem Erdbeben renoviert und bedeutend vergrößert. Der
von massiven, nach innen geneigten Mauern umgebene Hof ist typisch mongolisch,
die grünen und gelben Glasurziegel und die geschwungenen, übereinander
liegenden Pagondendächer selbst sind chinesisch, während die Wandgemälde
- sie gehören zu den ältesten und schönsten des Landes - stark von nepalesischen
Künstlern am Hofe im heutigen Beijing und Kaschmir beeinflusst sind
und als Vorläufer des späteren Gyantse-Stils angesehen werden. Seit
Butön war Shula auch Ausbildungszentrum für Tranceläufer, die Berichten
zufolge große Entfernungen, ohne jemals anzuhalten oder auszuruhen,
zurücklegen konnten. Dabei durften sie durch nichts gestört werden.
Durch jahrelange Meditation und Konzentration in völliger Abgeschlossenheit
versuchten viele Yogis, die Materie dem Geist unterzuordnen und paranormale
Fähigkeiten zu erlangen. Dazu gehörte das willkürliche Beeinflussen
der Körpertemperatur (Tummo) - dadurch konnten Einsiedler nackt oder
jedenfalls nur leicht bekleidet die Winter im hochgebirge überleben
(als Abschlussprüfung musste der Yogi auf einem schneebedeckten Berggipfel
zwölf große, nasse Tücher hintereinander auf dem bloßen Körper trocknen)
- und das Aufheben der Schwerkraft (Levitation). Übernachtung in Shigatse.
Tag 12 : Shigatse - Lhasa
Morgens Besichtigungen in Shigatse und Umgebung.
TASHILINPO, der Segensberg: Er liegt am Südhang des Dromari (Tara-Berg)
am westlichen Ende von Shigatse. Mit rund 600 Mönchen, davon sogar 100
Novizen, ist Tashilunpo heute das Kloster Tibets mit den meisten religiösen
Aktivitäten. Hunderte von Pilgern aus allen Landesteilen und manche
aus Nepal ziehen täglich mit Opfergaben durch die heiligen Räume. Das
Kloster wurde 1447 von Gedundup, dem späteren 1. Dalai Lama, einem Neffen
und Schüler Tsongkapas, gegründet. Gedundup ist auch dort begraben.
Doch trotz dieses bedeutenden Gelbmützenklosters blieb die Provinz Tsang
damals fest in den Händen der nicht reformierten Rotmützen, und
die Äbte mussten mehrmals nach Lhasa fliehen. Erst nachdem der "Grosse
Fünfte" die weltliche Macht in Tibet übernommen hatte, wurde der Einfluss
der Rotmützen gebrochen. Lobsang Chökyi Gyaltsen (1570-1662) erhielt
vom 5. Dalai Lama den Titel Panchen Rinpoche (vierter!). Seine drei
Vorgänger wurden posthum zu Panchen Lamas, einer Inkarnation des Buddha
Amitabha. Das Kloster wurde unter dem 4., 5. und 6. Panchen Lama bedeutend
erweitert. Das Jahr 1791 brachte einen Rückschlag: Die Gurkhasoldaten
des nepalesischen Königs fielen in Westtibet ein und plünderten auch
das Kloster. Chinesischen Truppen gelang es, sie wieder zurückzuschlagen.
Sven Hedin berichtet 1907 von 3.700 Mönchen. Tashilunpo war wie die
drei Säulen der Gelben Kirche - Ganden, Drepung und Sera - organisiert.
Die Äbte der vier Fakultäten leiteten nach dem Tod eines Panchen Lama
die Suche nach seiner Inkarnation, einer von ihnen wurde jeweils vom
Dalai Lama zum Gouverneur von Tsang bestellt. An die 500 kleinere Klöster
gehörten früher zum Einflussbereich des Panchen Lama, darunter so berühmte
wie Yonghehong in Beijing ("Lamatempel") und Filialen in Chengdu und
Gyantse. Weiterreise nach Lhasa.
Übernachtung in Lhasa.
Tag 13 : Lhasa - Abreise
Aufenthalt in Lhasa bis zum Transfer zum Flughafen.
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