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Kleiner Reiseführer


Die attraktivsten Regionen Äthiopiens

    Äthiopien ist kein einfaches Reiseland, es ist ein Land der Faszination, der Widersprüche, der Armut, ein Land, in dem es fast überall an Infrastruktur und oft an den kleinsten Annehmlichkeiten fehlt. Und es ist ein Land, das den Reisenden nie mehr loslassen wird. Wer Äthiopien einmal lieben gelernt hat, der wird es immer lieben. Zunächst einmal kommt der Reisende als Fremder, als ferenji - ein Wort, das nicht abgeschätzig gemeint ist, aber niemand sollte als solcher wieder gehen. Wer kommt, um das Land kennen und verstehen zu lernen, der wird auch willkommen sein. Wer seine Grenzen austesten will, sich selbst oder seiner Umwelt davonläuft, der ist wahrscheinlich zu sehr mit sich beschäftigt, als dass er viel Zeit für das aufbringt, was ihn umgibt. Es gehören weder eine besondere Reisephilosophie noch ein spezielles Reiseoutfit dazu, Äthiopien kennen zu lernen, aber viel Rücksicht und Aufmerksamkeit.

     

    Addis Abeba

    In der Millionenmetropole Addis Abeba, einer der am höchsten gelegenen Hauptstädte der Welt, ist ganz Äthiopien kondensiert: Machtzentrum, wichtiger Handelsplatz, Verkehrsknotenpunkt und Bühne für die Kulturen und Sprachen des Landes. Nicht zuletzt ist sie Ankunftsort für die meisten Reisenden. Die Stadt kann durch Armut und mitunter chaotische Verhältnisse verstören, aber sie ist zugleich reizvoll in ihrer Vielfältigkeit und durch den Elan ihrer Bewohner.

    Provinz Shoa

    Das hoch gelegene, vom Grabenbruch durchzogene Gebiet rund um die Hauptstadt kann - auch wegen der gut ausgebauten Straßen - im Rahmen von kürzeren Ausflügen aus Addis Abeba erkundet werden. Ziele sind zum Beispiel die Seen südlich der Hauptstadt und der Nationalpark Abyata Shala. Auch die Hauptstädter entfliehen hier gern dem Trubel in Addis.

    Gojam und Tana See

    Die historische Provinz Gojam reicht bis an den berühmten Tana See, den größten des äthiopischen Hochlandes. Die Klöster auf den Inseln sind mit ihrer speziellen, geradezu mystischen Atmosphäre zu Recht beliebte Touristenziele - Ausgangspunkt ist die Stadt Bahir Dar (wird von Ethiopien Airlines regelmäßig angeflogen). Eine Besonderheit sind die bis heute auf dem See verkehrenden Papyrusboote.

    Gondar/Begemder

    Vom Nordostufer des Tana Sees geht es weiter bergauf: Mit 4.550 m Höhe in Gestalt des Ras Dashen erreicht das äthiopische Bergland in der historischen Region Gondar seinen höchsten Punkt. Sehenswert ist für kulturell Interssierte die alte Königsstadt Gondar mit dem Palastbezirk Gemp. Für Naturfreunde ist ein Besuch des Nationalparks Simien ein Highlight. Und die Fahrt entlang dieses Teils der "Historischen Route" bietet spektakuläre Ausblicke.

    Wollo, Lasta und Wag

    Der unbestrittene touristische Höhepunkt der Region ist Lalibela. Die weltberühmten Felsenkirchen, ausgezeichnet als Weltkulturerbe der Unesco, sind nicht nur architektonisch und kunstgeschichtlich interessant, sondern auch eines der wichtigsten Heiligtümer des äthiopischen Christentums. Außer Lalibela gibt es in der Region weitere kulturgeschichtlich interessante Stätten in einer beeindruckenden, kargen Gebirgswelt zu entdecken.

    Provinz Tigray

    Der nördliche Landesteil unterscheidet sich kulturell deutlich vom Rest des Landes. Architektur, Kleidung und Traditionen haben in Tigray eine eigen Ausprägung. Auch sprachlich ist die Region eigenständig, denn hier wird vorwiegend Tigrinja gesprochen. Die trockene, mitunter schroffe Gegend birgt ein touristisches Highlight ersten Ranges: die Stadt Axum, Zentrum des äthiopischen Christentums. Unter den zahlreichen erhaltenen Altertümern sind die Stelen die berühmtesten, ein Wahrzeichen äthiopischer Kultur.

    Harar, Dire Dawa und Danakil Ebene

    Das Afar-Dreieck im Nordosten Äthiopiens wird vom Volk der Afar bewohnt. Hier liegt die extrem heiße Danakil-Wüste mit ihrem einzigartigen Naturwunder, dem Lavasee im Vulkan Erta Ale. In der Region wurde auch Lucy gefunden, das Skelett eines weiblichen Frühmenschen. Im Süden des Gebietes ist die für die islamische Geschichte Äthiopiens bedeutsame Stadt Harar sehenswert, ebenso die benachbarte Stadt Dire Dawa.

    Süd- und Südostäthiopien

    Praktisch der gesamte Südosten und weite Teile des Südens Äthiopiens sind wenig erschlossen. Gut ausgebaut ist lediglich die Straße nach Kenia und einige Abzweige davon. Entsprechend sind viele Gebiete für Touristen schwer zu erreichen, Reisen dorthin müssen gut vorbereitet sein. Die Region ist eine Fundgrube für Ethnografen, so vielgestaltig sind die unterschiedlichen Volksgruppen mit ihren jeweils eigenen Bräuchen, Trachten, Sprachvarianten und sozialen Strukturen. Naturfreunde kommen in den Nationalparks auf ihre Kosten: Bale Mountains, Nechi-Sar, Mago und Omo.

    Südwestäthiopien

    Selten nehmen Touristen die westliche Route ins südliche Hochland bis an die Grenze zum Südsudan. Vom immergrünen, manchmal tropischen Hochland um die Provinzhauptstadt Jimma, der Heimat des Kaffees, reicht die Szenerie bis zu den sumpfigen Niederungen der Nilzuflüsse im Südwesten. In diesem Gebiet leben Ethnien der Oromo, Gurage und Sidama sowie nilotische Völker.

 

 

 

 


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