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Kleiner Reiseführer


Die attraktivsten Reiseziele in Japan

Wir lächeln über Tamagotchis, wissen Bescheid über japanische Autos und bewundern Japans klare Ästhetik. Dennoch ist dieses Land den meisten von uns fremd geblieben. Es befremdet uns, weil es so anders zu funktionieren scheint, als die Länder der westlichen Welt und dennoch den gleichen Ansprüchen genügt: Japan ist reich, effizient, produktiv, erfinderisch. Dies alles auf eine Art, die - je nach Sichtweise - bedrohlich, bezaubernd oder beispielhaft ist. Japan ist ständig in Bewegung und ruht doch in sich selbst. Es beherrsche meisterlich die Kunst des "Sowohl als auch", schreibt der Essayist Pico Iyer. Widersprüche schaffen hier keine Identitätskrisen. Das Land bewahrt uralte Traditionen und fiebert gleichzeitig der Zukunft entgegen.

Tokio 

Die Stadt ist seit 1868 die Hauptstadt Japans und politisches, wirtschaftliches, als auch kulturelles Zentrum des Landes mit einer Bevölkerung von etwa 12 Millionen Einwohnern. Tokio liegt an der sich zum Pazifik öffnenden Tokio-Bucht, während sich im Norden die fruchtbare Kanto-Ebene an die Stadt anschließt. Tokio besteht aus 23 Verwaltungsbezirken, darunter einige Inseln. Es ist eine moderne, pulsierende Großstadt mit mehreren Zentren, die alle ihren eigenen Charakter haben: Das Stadtviertel Marunouchi mit den Verwaltungssitzen der Industrie, dem Rathaus, dem Hauptbahnhof, dem Kaiserpalast, den Einkaufszentren in Ginza, Shibuya, Shinjuku und Ikebukuro, das Vergnügungsviertel Roppongi und das Verwaltungs- und Regierungsviertel Kasumigaseki. Aber immer findet man neben den modernen Stadtgebieten ruhige Viertel mit traditionellem japanischem Lebensstil. 

Als Zentrum Tokios kann der Stadtbezirk um den Kaiserpalast bezeichnet werden. Der Palasthof selbst ist der Bevölkerung nur am Neujahrstag und am Geburtstag des Kaisers geöffnet. Der Ostgarten des Parks kann täglich außer montags und freitags betreten werden, ebenso der Vorplatz des Kaiserpalastes, von dem aus man einige Überreste des alten Edo-Schlosses sieht: Tore, Wachtürme und die Nijubashi-Brücke. 
Östlich des Kaiserpalastes schließt sich das Stadtviertel Marunouchi an, in dem das Rathaus und der Hauptbahnhof liegen. Unweit davon findet man die Ginza, das berühmteste Einkaufsviertel mit den großen Kaufhäusern und einer Vielzahl von Fachgeschäften. In den Seitenstraßen drängen sich Restaurants, Cafés, Bars und Nachtclubs. Im Theater Kabuki-za werden ganzjährig Kabuki-Dramen aufgeführt. 
Westlich des Kaiserpalastes und des Stadtviertels Kasumigaseki mit dem Parlamentsgebäude, der Nationalbibliothek und dem Nationaltheater folgt das Stadtviertel Akasaka, traditionell eine Geisha-Hochburg, mit vielen Möglichkeiten der Abendunterhaltung. An dieses Gebiet schließen sich ausgedehnte Parkanlagen an, z.B. der äußere und der innere Garten des Meiji-Schreins. Er ist dem Kaiser Meiji und seiner Gattin gewidmet und berühmt für seinen Schwertliliengarten, der Mitte Juni in Blüte steht. In der Nähe des Inneren Gartens lohnt sich der Besuch des Japanischen Schwertermuseums. 

Im Gegensatz zur Ruhe des Meiji-Parks steht das geschäftige Leben im nördlich angrenzenden Stadtviertel Shinjuku, das eines der größten Einkaufs- und Vergnügungszentren und gleichzeitig wichtigster Verkehrsknotenpunkt Tokios ist. Die Wolkenkratzersilhouetten der Hotels und Firmensitze bestimmen das Stadtbild Shinjukus. Weiter nördlich vom zentralen Stadtbezirk gelegen sind die Viertel Ueno und Asakusa, in denen noch viel vom alten Tokio überlebt hat. Im Ueno-Park, wo sich die Bevölkerung gerne zur Zeit der Kirschblüte versammelt, befinden sich der größte Zoo Japans und eine Reihe kultureller Einrichtungen: Das Nationalmuseum Tokios, das Nationalmuseum für Naturwissenschaften, das Nationalmuseum für westliche Kunst, die Städtische Galerie der Schönen Künste und die Tokio Bunka Kaikan-Halle, die Festhalle der Stadt. 

Im Stadtviertel Asakusa ist die Hauptattraktion der Asakusa-Kannon-Tempel, bekannt durch seine große Papierlaterne am Tor. Zum Tempel führt die sogenannte "Nakamise", eine Straße mit Souvenirständen und Geschäften. In südlicher Richtung wird die Silhouette durch den im Vergnügungsviertel Roppongi stehenden Tokio Tower bestimmt. Der 333 hohe Turm dient der Nachrichtenübermittlung und bietet von zwei Aussichtsplattformen einen schönen Blick über die Stadt. Heute bestimmen neben dem Tokio Tower die Wolkenkratzer der Stadtviertel Shinjuku und Ikebukuro das Stadtbild. Das im Norden Tokios gelegene Viertel Ikebukuro hat sich seit dem Entstehen des Gebäudekomplexes von Sunshine City mit ihrem 60-geschossigen Wolkenkratzer "Sunshine 60" zu einem bedeutenden Nebenzentrum Tokios entwickelt.

Hakone

Hakone ist ein waldreiches Gebiet mit Bergzügen, Vulkanen, Orten mit heißen Quellen und historischen Sehenswürdigkeiten. Das Hakone-Gebiet liegt zwischen dem Berg Fuji und der Izu-Halbinsel und ist ein Teil des Fuji-Izu-Hakone-Nationalparks. Eine der Hauptattraktionen ist der Ashi-See mit seiner schönen Lage zwischen bewaldeten Bergen und dem Blick auf den Berg Fuji. Interessant ist der Besuch des Owakudani-Tals mit den aus der Erde aufsteigenden Schwefeldämpfen. Ein Freilichtmuseum mit modernen Plastiken und ein historisches Zollhaus, zu dem eine alte Zedernallee führt, sind wichtige kulturelle Sehenswürdigkeiten.

Der Berg Fuji

Der Berg Fuji ist mit 3.776 m der höchste und mit seiner vollkommenen Kegelform der schönste Berg Japans. Bergsaison bis zum Gipfel sind die Monate Juli und August. Am Fuße des Berges liegen fünf Seen, die mit Sport- und Freizeitmöglichkeiten ein ideales Erholungsgebiet sind.

Kamakura

Die Stadt Kamakura, ca. 50 km südwestlich von Tokio gelegen, ist heute eine kleinere Stadt, war aber einst von 1192 bis 1333 der Sitz der Militärregierung. Kamakura liegt eingebettet zwischen bewaldeten Hügelketten an der Sagami-Bucht und ist bekannt für viele gut erhaltene Schreine und Tempel. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen Tsurugaoka-Hachimangu-Schrein und die 11,4 m hohe Bronzestatue des Großen Buddha. Vor der Küste liegt die malerische Insel Enoshima.

Toba und Ise

Toba und Ise liegen im Ise-Shima-Nationalpark, der sich durch dichte Waldgebiete, eine Küste mit vielen Buchten, vorgelagerten Inseln und subtropischen Klimaverhältnissen auszeichnet. Die Hafenstadt Toba ist durch die "Vermählten Felsen" und die Perlenzucht bekannt. Auf der Mikimoto-Perleninsel gelang der erste Versuch mit Zuchtperlen. Die Großen Ise-Schreine sind die am meisten verehrten Schreine Japans. Die Gebäude zeichnen sich durch Einfachheit und schlichte Schönheit aus.

Nikko

Die Stadt Nikko ist für ihre architektonischen Sehenswürdigkeiten wie den Toshogu- und den Futarasan-Schrein sowie den Rinnojo-Tempel bekannt. Der weltberühmte Toshogu-Schrein wurde im Jahre 1611 als Mausoleum für Tokugawa Ieyasu, den Begründer des Tokugawa-Shogunats, errichtet. Sein Yomeimon-Tor übertrifft an Pracht alle anderen Tore Japans. Der Nationalpark Nikko ist ein weites Gebiet mit bewaldeten Bergen, Seen, Flüssen und erstklassigen Erholungs- und Freizeiteinrichtungen. Besondere Attraktionen sind der Chuzenji-See und der Kegon-Wasserfall.

Kyoto

Die Stadt war von 794 bis 1868 die Hauptstadt Japans und Sitz der Kaiserfamilien, unter deren Einfluss Kultur und Künste blühten, bis Ende der Edo-Zeit die Hauptstadt nach Tokio verlegt wurde. Die Stadt Kyoto liegt in einem von Hügeln umgebenen Becken und hat sich zu einem Zentrum der Wirtschaft und Bildung entwickelt. Dennoch bewahrte sich Kyoto den Reiz einer Stadt mit reicher Vergangenheit, deren Spuren überall anzutreffen sind.

So ist Kyoto noch heute das Zentrum des traditionellen japanischen Kunsthandwerks, und im ganzen Stadtgebiet verstreut liegen die während dieser nahezu elf Jahrhunderte dauernden Zeit als Hauptstadt entstandenen Anlagen: Zwei Paläste, 1.650 buddhistische Tempel, 400 shintoistische Schreine und eine Vielzahl von Gärten von außergewöhnlicher Schönheit. Fast das ganze Jahr hindurch werden in Kyoto farbenfrohe Feste abgehalten, die bekanntesten sind das Gion-Fest, das Aoi-Fest und das Jidai-Fest. Bereits in der Nähe des Bahnhofs wird der Besucher Kyotos durch drei Tempelanlagen auf die Atmosphäre des alten Japan eingestimmt: den Higashi-Honganji-Tempel und den Nishi-Honganji-Tempel, beide schöne Beispiele buddhistischer Architektur und im Besitz wertvoller Kunstwerke, sowie den Toji-Tempel mit seiner 56 m hohen Pagode. 

In der Stadtmitte Kyotos liegen die beiden Palastanlagen, der Alte Kaiserpalast und das Schloss Nijo. Der Kaiserpalast war von 1331 bis 1868 Residenz der Kaiserfamilie und fasziniert durch seine noble Einfachheit. (Zur Besichtigung muss eine Besuchserlaubnis der Kaiserlichen Hofverwaltung eingeholt werden.) Das Schloss Nijo wurde 1603 erbaut und diente dem Shogun Tokugawa als Aufenthaltsstätte bei seinen Besuchen in Kyoto. Die Gegend um Higashiyama beherbergt sehr viele Sehenswürdigkeiten, eingebettet in Straßenzüge traditioneller japanischer Art. 

Eine kleine Auswahl: Der Sanjusangendo-Tempel, bekannt für die hölzerne Statue der Tausendhändigen Kanon inmitten ihrer Gefolgsleute und 1001 kleineren Kanonstatuen; der Kiyomizu-Tempel, am Hang gelegen, und mit einem schönen Blick von der Holzveranda auf Kyoto, sowie der Heian-Schrein, eine Nachbildung des Kaiserpalastes von 794 in kleinerem Maßstab, mit einem schönen Landschaftsgarten. Nicht weit davon befindet sich der Ginkakuji-Tempel, auch Silberner Pavillon genannt, mit seiner kunstvollen Gartenanlage. Im Higashiyama Viertel lohnt sich der Besuch zweier interessanter Museen: des Nationalmuseums von Kyoto und des Museums für traditionelles Kunsthandwerk. 

Ein weiterer Höhepunkt Kyotos ist der Besuch des Kinkakuji-Tempels, auch als Goldener Pavillion bekannt. Durch die Verwendung von Goldfolie erhält das von einer Villa in einen Tempel umgewandelte Gebäude einen goldenen Glanz. Der Kinkakuji-Tempel ist von einem schön angelegten Garten umgeben. Nahebei gelegen ist der Ryoanji-Tempel, der durch seinen mit Sand und Steinen angelegten Zen-Garten berühmt wurde. Der Daikokuji-Tempel ist eine riesige Tempelanlage im typischen Zen-Baustil. Von der Stadt Kyoto aus können schöne Ausflüge in die Umgebung unternommen werden, so zu den Kaiservillen Katsura und Shugakuin (auch hier ist eine vorherige Anmeldung bei der Kaiserlichen Hofverwaltung erforderlich), zum Byodoin-Tempel, dessen Phoenix-Halle einen niederschwebenden Vogel darstellen soll, und zum Fushimi-Inari-Schrein mit seinen eintausend zinnoberroten Torii.

Nara

Nara war zwischen 710 und 794 die erste feste Hauptstadt Japans und wird als Wiege der japanischen Kultur bezeichnet. Unter starker Förderung durch die herrschenden Kaiser gelangte der Buddhismus während dieser Zeit zu seiner ersten Blüte. Nara ist heute eine kleinere Stadt und die meisten Sehenswürdigkeiten können in schönen Parkanlagen in Ruhe besichtigt werden. 

Unweit des Bahnhofs betritt man den Nara-Park, in dem sich zahmes Rotwild frei bewegt. Im Parkgelände liegt der Kofukuji-Tempel mit seiner fünfstufigen Pagode und seinem Schatzhaus. Das Nationalmuseum in der Nähe präsentiert eine umfassende Ausstellung buddhistischer Kunst aus allen Epochen. Eine Besonderheit Naras ist der Todaiji-Tempel mit dem "Daibutsu", der mit 16,2 m Höhe und 452 t Gewicht größten bronzenen Buddhastatue der Welt. Das Hauptgebäude des Todaiji-Tempels, in dem der Buddha zusammen mit anderen imposanten Figuren untergebracht ist, ist das größte Holzgebäude der Welt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der im Jahre 768 errichtete Kasuga-Schrein, dessen zinnoberrot lackiertes Holz in schönem Kontrast zum Grün des Parks steht. Im Schreinbereich stehen etwa 1.800 Steinlaternen und von den Dachtraufen hängen etwa 1.000 weitere Laternen aus Metall. Der Toshodaiji-, der Yakushiji- und der Shin-Yakushiji-Tempel sind ebenfalls einen Besuch wert. In der Umgebung Naras liegt der im Jahre 607 gegründete Horyuji-Tempel, von dessen Tempelanlage 40 Gebäude als besonders wertvoll gelten.

Osaka

Das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum Westjapans und mit mehr als 2,5 Mio. Einwohnern zweitgrößte Stadt Japans, liegt an der gleichnamigen Meeresbucht, in die sich der Fluss Yodo ergießt, der die Stadt mit zahlreichen Wasserwegen durchzieht. 

In Osaka steht die Rekonstruktion der Burg von Osaka, deren Originalgebäude Toyotomi Hideyoshi im Jahre 1586 errichten ließ, und die damals die größte Burganlage des Landes war. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Shintennoji-Tempel, der Sumiyoshi-Schrein und der Tennoji-Tempel. Die Großstadt Osaka ist bekannt für ihr vielfältiges Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Vergnügungsstätten. Auch das Kabuki- und vor allem das Bunraku-Theater Osakas sind im ganzen Land berühmt.

Kirschblueten

 

 

Mount Fuji

 

 

Sushi

 

 

Asakusa Kanon Tempel

 

 

Ginza

 

 

Gion Fest Kyoto

 

 

Teepfluecken

 

 

Heian Shrine Kyoto

 

 

Miko Shrine

 

 

Todaiji Tempel in Nara

 

 

Ryokan

 

 

Asamushi Onsen

 

 

Hokkaido

 

 

Winter in Japan

 

 

Okinawa


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