Diese Reise führt Sie in den unerschlossenen Südwesten
und in den Westen Äthiopiens. Die Region im Südwesten bietet außergewöhnliche
archäologische und anthropologische Funde. Der Mago Park und der Omo
Nationalpark setzen die Höhepunkte. Das Omo Tal ist die Heimat vieler
nomadischer Stämme wie den Hamer, Borena, Nyangatom, Tsemay, Dasanech,
Mursi und Karo, die mit ihren Speeren und ihren Tierherden umherziehen.
Es gibt mehr als ein Dutzend faszinierende ethnische Volksgruppen. In
ihrer Abgeschiedenheit leben Sie ihre Traditionen und vielfarbigen Rituale.
Ihre Schmuckarbeiten, Körperbemalungen, Religionen und Haarstile sind
einmalig und faszinierend. Entdecken Sie den wilden Süden auf dieser
expedionsartigen Reise. Von dort fahren Sie in den Westen Äthiopiens.
Der große afrikanische Grabenbruch läuft im Norden in die Fläche des
"Afar-Dreiecks" aus: In dieser Tiefebene trifft sich das afrikanische
Grabensystem mit dem des Roten Meeres und des Golfes von Aden. Die vulkanisch
noch immer aktive Zone ist als die Danakil-Ebene bekannt, benannt nach
den dort lebenden Afar, die von den Amharen Danakil genannt werden.
Die Danakil-Ebene war lange Zeit vom Meer überflutet, erst in erdgeschichtlich
jüngerer Zeit wurde sie wieder vom Meer getrennt. Das verdunstende Meerwasser
hinterließ eine mehrere Meter dicke Salzschicht. Der Küstenstreifen
des Afar-Dreiecks gehört zu Eritrea, Djibouti und Somalia, der in Äthiopien
liegende Teil war früher unter den Provinzen Tigray, Wollo und Harar
aufgeteilt, bildet nun aber die von den Afar bewohnte Region. Östlich
des afrikanischen Grabens wurde eine Scholle angehoben, deren Nordwestkante
den östlichen Teil des äthiopischen Hochlandes bildet. Sein nördlicher
Teil, die Ahmar Mountains in der Landschaft Tchertcher, erhebt sich
bis über 3000 m über dem Meer. Hier herrscht ein mildes Hochlandklima,
in dem Kaffee, Gemüse und Zitrusfrüchte gedeihen. Auch Khat wird hier
angebaut, dessen berauschende Blätter vor allem in den Jemen exportiert
werden. Nach Süden fällt die Somaliplatte relativ sanft ab und wird
durch den Wabi Sherbele nach Somalia hin entwässert. Harar, die Hauptstadt
der gleichnamigen Provinz im Osten Äthiopiens, war und ist das Zentrum
des äthiopischen Islam.
Tag 01 : Addis Abeba - Ankunft - Butajira
Ankunft in Addis Abeba am Morgen und Begrüßung. Nach dem Frühstück
fahren Sie von Addis Abeba durch das westliche Shoa nach Ziway und ist
inzwischen durchgängig asphaltiert. Auf diesem Weg passiert mach archäologisch
sehr interessantes Gebiet, am Awash und um Tiya historische Fundplätze
und bei Adadi eine der südlichsten Felsenkirchen des Landes. Ein größerer
Ort in dieser Gegend ist Butajira. Unterwegs kann man in Melka Awash
Station machen und auf dem Weg nach Butajira, etwa 50 km südlich von
Addis Abeba, am Ufer des Awash, liegt der steinzeitliche Fundplatz Melka
Kunture. Die Ausgrabungsstelle mit Museum ist leicht zu finden. Der
französische Archäologe Jean Chavaillon hat hier Hinterlassenschaften
aus der Frühzeit der menschlichen Entwicklung aus den bis zu 18 m starken
Sedimenten gegraben. Die Funde sind im Nationalmuseum in Addis Abeba
zu besichtigen. Menschen des Mittel- und Spätpaläolithikums hatten hier
ihre Lagerplätze und haben reiche Zeugnisse hinterlassen, so verschiedene
Werkzeuge aus Obsidian. Besuch des Tiya Stelenfeldes, einen von vielen
historischen Plätzen mit aufgestellten - oft inzwischen umgestürzten
- Stelen, die Grabstätten markieren. Die Tradition, Gräber mit dekorierten
Stelen zu kennzeichnen, ist in ganz Äthiopien verbreitet, von den Stelen
in Axum über diese Plätze im südlichen Stoa reichen die Funde bis in
die Provinz Sidamo. Noch heute errichten die Konso in Südäthiopien hölzerne
Totenstelen und die Arsi-Oromo in den Provinzen Shoa und Arsi solche
aus Stein oder Beton. Übernachtung im Hotel in Butajira.
Tag 02 : Butajira - Arba Minch
Weiterreise nach Süden durch die Wolaita Sodo Region nach Arba
Minch. Unterwegs Besuch eines Dorfes des Hadiya Volksstammes. Übernachtung
in Arba Minch.
Tag 03 : Arba Minch - Chamo See - Dorze Volksstamm - Arba
Minch
Ausflug zum Nationalpark Nechi Sar. Zwischen und östlich der Seen
Abaya und Chamo liegt der Nationalpark Nechi Sar. Nechi Sar bedeutet
"weißes Gras", das dort in der Trockenzeit überall zu sehen ist. Der
514 qkm große Park besteht aus der weiten Ebene der Nechi Sar Plains
und den bewaldeten Uferstreifen der Seen. Er liegt zwischen 1100 und
1650 m über dem Meer. Der Abaya-See mit einer Fläche von etwa 1160 qkm
ist der größte See im äthiopischen Teil des Grabenbruchs. Der Chamo
See hat eine Fläche von etwa 551 qkm. Anschließend Bootsfahrt auf dem
Chamo See. Eine Bootsfahrt auf dem Chamo See zum Krokodilmarkt wird
zu einem unvergesslichen Erlebnis. In traumhafter Landschaft, auf einem
kleinen Holzboot, können Sie in aller Ruhe unzählige Krokodile auf dem
Krokodilmarkt sowie Nilpferde, Reiher, Pelikane und Greifvögel bewundern.
Der Ausflug führt Sie weiter nach Chencha zu einem Besuch des Dorze
Volksstammes, der am Guge Berg (2900 m) lebt. In Chencha ist das Zentrum
der Dorze. Dieses Volk war einst als Kriegervolk berühmt. Heutzutage
sind sie sesshafte Ackerbauern. Bekannt sind sie für ihre Baumwollwebereien,
die dem Bergklima entsprechend aus sehr dickem Garn hergestellt werden.
Die Tücher heißen buluko und können auf den Märkten der Gegend, oft
aber auch am Straßenrand erworben werden. Wunderschön sind auch die
vielen farbenprächtigen Stoffe und Tücher. Die Hütten der Dorze sind
in sehr interessanter Weise aus Bambusmatten geflochten und dann mit
Lehm gefestigt. Bambus findet sich auch in den kunstvoll geflochtenen
Zäunen wieder. Jede Dorze Hütte hat einen schönen Garten im hinteren
Teil der Umzäunung mit den hier hauptsächlich wachsenden "Enset" Bananenbäume,
von deren Wurzeln die Dorze ein typisches Gericht "kocho" herstellen.
Besuchen Sie eine der Hütten von innen und sehen Sie die Lebensweise
des Dorze Stammes. Am Abend sind Sie zurück in Ihrer Lodge. Übernachtung
in Arba Minch.
Tag 04 : Arba Minch - Jinka
Die Tour führt heute in das Gebiet des Unterlaufs des Omo Flusses
zunächst nach Jinka, des Verwaltungssitzes der Region. Der Omo ist für
das südliche Hochland, was der Abay für das nördliche ist: Er entwässert
einen großen Teil der Bergwelt und fließt, von seinem Hauptzubringer,
dem Gibe, beginnend, von Wolega in einem großen Bogen durch das Hochland.
Seine an vielen Stellen reißenden Fluten markieren die Provinzgrenze
von Kaffa und Gamu Gofa. In seinem fast 1000 km langen Lauf durchfließt
er das Hochland mit seinen Regenwäldern, dann die Savanne und erreicht
schließlich den Turkana-See, dem ausschließlich durch den Omo Wasser
zugeführt wird. Entlang der Ufer des nach Süden fließenden Unterlaufs
des Omo wurden auf beiden Seiten große Nationalparks eingerichtet: Der
Omo Nationalpark im Westen und der Mago Nationalpark auf der Ostseite.
Im Gebiet der Parks ist nicht nur eine reiche afrikanische Savannenfauna
heimisch, sondern vor allem eine Reihe kleinerer Völkerschaften, die
hier tatsächlich ein "Museum der Völker" bilden: Bume, Karo, Galeb,
Bodi, Mursi, Surma, Arbore, Hamer, etc. Lebensgrundlage dieser Völker
ist meist eine gemischte Landwirtschaft. Besuch verschiedener Dörfer,
von denen die Mursi nur ein kleiner Volksstamm von weniger als 4000
Menschen sind, die zwischen Jinka und dem Omo in karger Umgebung leben.
Das Charakteristischste an den Mursi ist der ungewöhnliche Schmuck der
Frauen, die sich mit Tontellern schmücken, die sie in den aufgeschnittenen
Lippen tragen. Schmucknarben und Körperbemalung sind weitere Schönheitsattribute.
Übernachtung in Jinka.
Tag 05 : Jinka - Mago Nationalpark - Volksstämme - Jinka
Heute geht es in den Mago Nationalpark, der Heimat des Mursi Stammes.
Sie treffen die Frauen mit Ihren Tellerlippen und sehen den Donga oder
auch Stockkampf der Männer, durch den aus Heranwachsenden Männer werden
sollen. Weiter durch den Park fahren Sie zu einem traditionellen Markt,
auf dem hauptsächlich die Stämme Bena und Tsemay ihre Waren und Erzeugnisse
feilbieten. Fahrt nach Key Afer und dem dortigen großen Markt, zu dem
viele Volksstämme aus der ganzen Region kommen. Es soll einer der größten
und interessantesten überregionalen Märkte Ostafrikas sein. Rückkehr
nach Jinka. Übernachtung in Jinka.
Tag 06: Jinka - Turmi
Nach dem Frühstück und Check out Weiterreise in
das Omo Tal durch die Konso Region und das Weito Tal. An der Strecke
sehen Sie viele unterschiedliche Volksstämme wie die Konso, Tsemay,
Erbore und Hamer. Später am Nachmittag erreichen Sie Turmi. Stopp an
der Strecke in einem Dorf der Erbore, die eine ähnliche Kultur pflegen
wie die Borena Omo Stämme. Sie besuchen eine Dorf der Hamer, sie zählen
zu den gastfreundlichsten und fotogensten Volksstämmen. Ihr Kleidungsstil
und ihre Haartracht unterscheiden die Hamer von den anderen Stämmen
der Region. Ein Vergnügen für die Hamer Männer ist das "Bullenspringen",
Tradition und Mutprobe zugleich. Tradition hat auch Evangady, "Tanzen
in der Nacht", beide Traditionen sollten Sie nicht verpassen. Übernachtung
in der nahen Buska Lodge.
Tag 07 : Turmi - Ausflug zu Volksstämmen in der Umgebung
Fahrt nach Karo und Besuch eines Dorfes des Karo Volksstammes. Die Karo
leben am Ufer des Omo Flusses und sind Meister der Körperbemalung. Erleben
Sie die Traditionen der Karo und sehen Sie sich im Dorf um. Später geht
es weiter zu einem Markt der Hamer in Dimeka. Nach einem Rundgang über
den Markt kehren Sie zurück in Ihre Lodge. Gelegenheit, sich etwas zu
erfrischen. Dann besuchen Sie abends ein Hamer Dorf in der Nähe der
Lodge. Übernachtung in Turmi.
Tag 08 : Turmi - Konso
Heute fahren Sie nach Arbore und durch das Weito Tal nach Konso. An
der Strecke Halt in einem Dorf des Erbore Volksstammes, dessen Kultur
ähnlich der Borena Oromo ist. Die Erbores sind ein Stamm an der Handelsroute
zwischen dem Hochland der Konso und dem Tiefland von Turmi, das sich
bis in den Süden zum Turkana See erstreckt. Dort beginnt bereits das
Nordende des Turkana Sees in Kenya. Die Konso gelten als harte Arbeiter
und sie waren der erste Volksstamm, der Terrassen an den Hügeln anlegte
und so die Landwirtschaft auf einer wesentlich größeren Anbaufläche
betreiben konnte. Die Terrassen und die traditionellen Dörfer der Konso
sind als Unseco Weltkulturerbe eingetragen. Nun besuchen wir ein Konso
Dorf, wo wir die Chefs des Kertita Clans treffen können. Sie sind zuständig
für die Rechtsprechung in der Region. Übernachtung in Konso.
Tag 09 : Konso - Awassa
Die Reise führt heute über die Sodo-Alaba Straße nach Awassa. an der
Strecke besteht in Shashemene die Möglichkeit zu einem Mittagessen.
Am Nachmittag erreicht man Awassa. Genießen Sie den gepflegten Garten
der Lodge mit Blick auf den Awassa See. Beobachten Sie die reiche Vogelwelt
mit vielen Spezies wie dem Afrkanischen Fischadler oder den Königsfischer.
Übernachtung in Awassa.
Tag 10 : Awassa - Nazareth
Frühmorgens besuchen Sie den betriebsamen Fischmarkt am Awassa See und
Sie haben Gelegenheit, weitere Vogelarten wie den Großen Weißen Pelikan,
Hammerkopf, Marabu und viele mehr zu beobachten. Besuchen Sie den Abijata-Shala
Nationalpark mit zwei weiteren Seen im Grabenbruch (Rift Valley), den
Abijata und den Shala See. Die Region ist auch bekannt für seine heißen
Quellen und die alljährlichen Flamingoschwärme aus dem kühlen Norden.
Sie verlassen den Park und nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen Sie
den Ziway See, den nördlichsten See im Grabenbruch bekannt für seine
große Auswahl an Fischprodukten. Insgesamt gibt es fünf Inseln auf dem
See. Auf der Insel Debre Sion (Berg Zion), heute auf Oromo Tullo Gudo
genannt, befindet sich eine Kirche mit einer wertvollen Bibliothek.
Die Insel hat ihren alten Namen daher, dass im 09./10. Jh. die Heilige
Bundeslade aus Axum aus der Zions-Kathedrale hierher gebracht worden
sein soll. Man musste Sie damals vor dem Ansturm der sagenhaften jüdischen
Königin Gwudit retten. 72 Jahre soll die Lade hier aufbewahrt worden
sein. Abends Ankunft in Nazareth. Übernachtung in Nazareth.
Tag 11 : Nazareth - Dire Dawa
Fahrt entlang des Grabenbruchs nach Dire Dawa, der zweitgrößten Stadt
Äthiopiens, gegründet 1902 unter dem Namen Addis Harar. Die Stadt diente
ursprünglich als Versorgungsposten für die Franco-Ethiopian Railway,
die Djibouti mit Addis Abeba verband. Besuchen Sie den historischen
Bahnhof und wenn Sie mögen die Garage der Dampfeisenbahnen und die Loks
für den Frachttransport. Derzeit ist die Bahn nicht in Betrieb, aber
es bestehen Pläne, die Bahnlinie wieder zu eröffnen. Durch den hohen
Aufwand für die Renovierung der Strecke und Fahrzeuge wird es wohl noch
etwas dauern. Sehenswert ist vor Allem der Markt in der Altstadt, der
Megala. Übernachtung in Dire Dawa.
Tag 12 : Dire Dawa - Ausflug nach Harar
Der Ausflug beginnt mit einer Fahrt entlang des Randes des Grabenbruchs
nach Harar, dem islamischen Highlight im Osten Äthiopiens. Die Region
ist auch bekannt für den Anbau von Chat, einer drogenähnlichen aufputschenden
Pflanze. Besuch eines Chat Marktes - Aweday - genannt. Harar beherbergt
einen der heiligsten Schreine des Islam und mehr als 1000 Moscheen.
Die Stadtmauer von Harar ist mehr als 1000 Jahre alt. Harar war lange
Zeit bei Europäern sehr beliebt und der bekannte Entdecker Sir Richard
Burton, der in Arabien Geschäfte betrieb, war wohl 1850 der erste Europäer,
der durch eines der Stadttore in das Zentrum kam. Harar ist ebenfalls
bekannt für seine großartigen Handwerksarbeiten mit Textilien, Korbwaren,
Silberschmiedewaren und Bücher. Besuch des Harari Kulturmuseums und
einiger traditioneller Harari Häuser, die ähnlich gebaut und weiß getüncht
sind wie die Häuser entlang der Arabischen Küste. Die Häuser sind nachgebaute
oder restaurierte Lehmbauten mit Holzbalken als Stützen und Decken und
einem kleinen Innenhof ähnlich den Riads in Marokko. Die Innenausstattung
ist oft mit reich bemalten Decken und dekoriert mit gewebten Stoffen
und Teppichen. Anschließend Besuch des Hauses von Arthur Rimbaud, einem
französischen Poeten, der seine Schreibkunst hier aufgab und sich nur
noch dem Leben als Reisender oder mit unterschiedlichen Beschäftigungen
im Harar des ausgehenden 19. Jh. verschrieb. 1879 arbeitete Rimbaud
als Kaffeehndler in Aden (Jemen) und er war der erste Weiße, der den
Ogadan, den Südosten Äthiopiens bereiste. Rückkehr nach Dire Dawa am
späten Nachmittag. Übernachtung in Dire Dawa.
Tag 13 : Dire Dawa - Addis Abeba
Nach dem Frühstück Gelegenheit zu weiteren Rundgängen in der Altstadt
des Handelsplatzes. Mittags Transfer zum Flughafen. Flug von Dire Dawa
nach Addis Abeba. Am Nachmittag Gelegenheit zu einem Bummel durch die
Stadt oder über einen Markt. Am Abend haben wir ein traditionelles Essen
in einem Spezialitätenrestaurant eingeplant, das von Musik und Tanz
verschiedener Volksgruppen begleitet wird. Übernachtung in Addis Abeba.
Tag 14 : Addis Abeba - Abreise
Rechtzeitig zur Abreise werden Sie vom Hotel abgeholt und Sie fahren
zum Flughafen.